Das Phänomen Bruno Gröning

Teil 1: https://www.youtube.com/watch?v=6gfdXvE0lQg&list=PL5AMpr3Cl7-2QxkI7p8OOfu__JcEBUEJQ

Teil 2: https://www.youtube.com/watch?v=Ysv1UHzCcSQ&list=PL5AMpr3Cl7-2QxkI7p8OOfu__JcEBUEJQ

Teil 3: https://www.youtube.com/watch?v=GvYGhfVnIx8&list=PL5AMpr3Cl7-2QxkI7p8OOfu__JcEBUEJQ

Premiere am 18.01.2019

Der erste Teil dieses aufwendigen Dokumentarfilms zeigt die Geschehnisse um Bruno Gröning im Jahr 1949. Die dramatischen Ereignisse von Herford, die aufsehenerregenden Menschenansammlungen am Rosenheimer Traberhof, aber auch die wissenschaftlichen Untersuchungen in Heidelberg. 

Die Sensation von 1949
Im Jahre 1949 entsteht ein großer Rummel um einen Mann namens Bruno Gröning, der in den Medien als Wunderheiler bekannt wird. Alles beginnt in Herford in Westfalen. Immer wieder hört man von neuen unglaublichen Heilungen. Selbst als unheilbar Diagnostizierte schwören auf seine Heilkraft. Doch Gröning wird dies von den Behörden untersagt. Er zieht sich nach Bayern zurück. Einige Journalisten finden ihn jedoch auch dort und machen seinen neuen Aufenthaltsort publik. Innerhalb kurzer Zeit pilgern täglich bis zu 30.000 Menschen zum Rosenheimer Traberhof. Und wieder werden unglaubliche Heilungen bekannt. Gröning wird zum Mittelpunkt öffentlichen Interesses.


Der zweite Teil des Dokumentarfilms DAS PHÄNOMEN BRUNO GRÖNING beleuchtet die Widerstände, Gegenkräfte und Hindernisse, die Gröning den Weg versperrten, zeigt aber auch die weiterhin auftretenden unfassbaren Heilungen sowie Grönings Anstrengungen, um ein ungehindertes Wirken in geordneten Bahnen möglich zu machen.

Gröning wird zum Phänomen
Kaum jemand erregte in den fünfziger Jahren die Gemüter mehr als Bruno Gröning. Tausende Menschen suchten ihn in verschiedenen Städten Deutschlands auf. Immer wieder wurden neue Heilungen bekannt, die man mit ihm in Verbindung brachte. Unentwegt wurde in Presse, Rundfunk und Film in sensationeller Aufmachung berichtet. Gröning geriet jedoch in Konflikt mit dem Heilpraktikergesetz. 1952 machte man ihm den Prozess. Er wurde zwar freigesprochen, aber gleichzeitig wurde ihm auferlegt, nicht mehr zu heilen. Daraufhin gründete er den Gröning-Bund, um in geordneten Bahnen, für jeden nachprüfbar, nur als Redner zu den Menschen zu sprechen. Vielerorts wurden Gemeinschaften gegründet. Dort hielt er in kleinerem Rahmen Vorträge. Obwohl die Heilungsberichte nicht abrissen, stand die Ärzteschaft dem Phänomen Gröning nach wie vor mehr als skeptisch gegenüber. 


Der dritte Teil des Dokumentarfilms DAS PHÄNOMEN BRUNO GRÖNING widmet sich dem tragischen, ja unausweichlich scheinenden Schicksal im Leben und Wirken Grönings. Prozess und überraschend früher Tod auf der einen Seite, immer wieder unerklärliche Wunderheilungen auf der anderen.

Das Geschehen um Gröning endet tragisch
Allen Widerständen und Gegenkräften zum Trotz geschahen immer neue wundersame Heilungen um Bruno Gröning. Obwohl er nur noch als Redner auftrat und keinerlei Heiltätigkeit vornahm, ereignete sich immer wieder das, was der medizinische Sachverstand nur als Wunder bezeichnen konnte: Heilungen selbst von chronischen und als unheilbar eingestuften Krankheiten. Trotzdem wurde von Seiten der Behörden und der Justiz alles unternommen, um dem Phänomen Bruno Gröning endgültig einen Riegel vorzuschieben. 1955 wurde ihm ein Prozess gemacht, der sich über vier Jahre und drei Instanzen hinzog und der erst mit dem Tod Grönings endete. Ein harter Kontrast zwischen den Heilungen auf der einen und den Bemühungen, Gröning auszuschalten, auf der anderen Seite. Warum wurde eine solch „exzeptionelle Erscheinung“ – wie der bayerische Ministerpräsident Ehard Gröning 1949 nannte – derart unbarmherzig bekämpft?

Mein Körper gehört mir!

Das Leid von Organspendern und ihren Angehörigen wird vielfach verschwiegen.

Quelle: https://www.rubikon.news/artikel/mein-korper-gehort-mir

Mediziner schlagen wegen sinkender Spenderzahlen Alarm, und die Politik reagiert. Im Besonderen Gesundheitsminister Spahn. Der plant eine Großoffensive, um die Binnennachfrage nach frischen Organen endlich zu befriedigen, so dass Deutschland im internationalen Vergleich nicht als Schmarotzer dasteht. Um dies zu erreichen, will er alle Bürgerinnen und Bürger zu potentiellen Spendern erklären, es sei denn, es wird Widerspruch eingelegt. Der Wunsch, Gutes zu tun und Organe nach seinem Tod anderen zur Verfügung zu stellen, genießt in der Bevölkerung hohes Ansehen. Trotz oder gerade wegen vielfältiger medialer Kampagnen sind die Informationen zu diesem Thema aber eher lückenhaft. Grundsätzliche ethische und auch sehr konkrete Fragen, die das Wohl des Sterbenden wie seiner Angehörigen betreffen, bleiben unbeantwortet. Wie einseitig über die Organspendenpraxis berichtet und wie viel Leid verschwiegen wird, fällt erst auf, wenn man genauer hinschaut.

Organe zu spenden soll selbstverständlich werden

Es sei das Ziel, die Organspende zu einer „Selbstverständlichkeit“ zu machen, betont Bundesgesundheitsminister Jens Spahn.

Der medizinische Vorstand der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO), Axel Rahmel, ergänzt, dass in Deutschland eine „Kultur der Organspende“ zu fördern sei, bei der das Denken an eine mögliche Organspende am Lebensende zu einer Selbstverständlichkeit wird.

Erreicht werden soll dies einerseits durch die Beförderung einer Diskussion unter den Parlamentariern auf Grundlage von Spahns Entwurf, dem sogenannten „Gemeinschaftlichen Initiativplan Organspende“, des Weiteren durch einen Gesetzesentwurf, der eine bessere Vergütung für Kliniken vorsieht, die Spenderorgane entnehmen, und nicht zuletzt durch die Umwandlung der seit dem 1. November 2012 gültigen „Informierten Entscheidungspflicht“ in eine „erweiterte Widerspruchspflicht“, die dann jeden Bürger zu einem potentiellen Organspender erklärt, es sei denn, er oder seine Angehörigen widersprechen.

Nötig seien diese Maßnahmen, da die Spendenbereitschaft in Deutschland merkbar zurückgegangen sei. Spahn macht dies deutlich, indem er beklagt: „Alle acht Stunden stirbt ein Mensch auf der Warteliste, weil kein passendes Spenderorgan gefunden wird“ (1).

Bin ich womöglich egoistisch?

Mir ist unwohl bei dem Gedanken, staatlicherseits, quasi in Vertretung des sogenannten allgemeinen Interesses, per se zu einem Organreservoir erklärt zu werden. Ich bin, wenn meine Organe einmal gefragt sein werden, doch sowieso tot, sagt man mir. Was sollte es mich kümmern, was da noch mit meinem Körper geschieht? Gibt es denn über diesen Körper hinaus gar kein Interesse an mir als Individuum, an meinem Weltbild, an den Motiven, die mich zweifeln lassen, an dem Unentscheidbaren, das in mir wallt, an meinen Ängsten?

Wieso würde ich so egoistisch sein wollen, meinen Körper eher unter der Erde vergehen zu lassen, als mit der Hergabe meiner Organe anderen Menschen das Leben zu retten? Gerne würde ich einfach antworten: „Weil meine Organe mir gehören, weil ich unsicher bin.“, aber ich trau mich nicht. Bin ich tatsächlich ein egoistischer Mensch?

Um mich genauer zu informieren, besuche ich die Seite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Die Fallbeispiele, die dort aufgeführt sind, bestätigen mir, dass Organspender tolle Menschen sind, die anderen Menschen das Leben retten.

Die FAQs vermitteln mir, die Organspende ist ein sicherer Vorgang, der nach strengen Leitlinien, mit großer Ärztekompetenz und in pietätvoller Haltung durchgeführt wird (2).

Nach wochenlanger Recherche, Sichtung von Texten und Dokumentationen und vielen geführten Gesprächen halte ich nun ein Heft des Vereins zur Kritischen Aufklärung zur Organspende (KAO) mit dem Titel „Organspende — die verschwiegene Seite“ in den Händen (3).

Der Titel weckt mein Interesse, weil in der Schrift Angehörige von Spendern zu Wort kommen sollen, die anscheinend von etwas wissen, das verschwiegen wird. Ich will wissen, was das ist. Entsetzt muss ich während des Lesens immer wieder feststellen, dass der Titel nicht zu viel versprochen hat. Wie oft denke ich betroffen: „Das habe ich so nicht gewusst!“

„Das habe ich so nicht gewusst!“ ist auch der Satz, den ich in allen folgenden Gesprächen über das Thema Organspende und Widerspruchslösung von meinen Gesprächspartnern am häufigsten gehört habe und an den sich dann direkt die Frage anschließt: „Warum wird uns das nicht gesagt?“

„Wenn wir die Gesellschaft über die Organspende aufklären, bekommen wir keine Organe mehr“, sagte der Transplantationsmediziner Professor Rudolf Pichlmayr 1987 (4).

Wie tot ist tot?

Tot heißt die Transplantationsmedizin betreffend hirntot.

„Der Hirntod wird definiert als Zustand der irreversibel erloschenen Gesamtfunktion des Großhirns, des Kleinhirns und des Hirnstamms. Dabei wird durch kontrollierte Beatmung die Herz- und Kreislauffunktion noch künstlich aufrechterhalten“ (5). Er kann beispielsweise als Folge einer Hirnblutung, einer schweren Hirnverletzung oder eines Hirntumors eintreten. Das Gehirn ist dann als übergeordnetes Steuerorgan der elementaren Lebensvorgänge unwiderruflich ausgefallen.

Bislang unterschied die Medizin zwei größere Stadien des Sterbeprozesses, den klinischen Tod und den biologischen Tod. Beim klinischen Tod stellt man das Fehlen von Atmung, einen Herz-Kreislauf-Stillstand, fehlenden Puls an der Halsschlagader, maximale Pupillenerweiterung, fehlende Pupillenreaktion, fehlende Reflexe, keinen Muskeltonus, Blässe bis Blaufärbung der Haut und Abnahme der Körpertemperatur fest.

Wer einen Toten sieht, erkennt also intuitiv, dass alle Anzeichen, die Leben signalisieren, wie Atmung, Wärme, Hautfärbung, Reaktion und Bewegung, nicht mehr wahrnehmbar sind.

Hirntote sehen aus, so beschreiben es deren Angehörige, wie schlafende Menschen und laufen in ihrer Erscheinung unserer Wahrnehmung von Toten zuwider. Sie können das Bild vom Tod nicht mit dem übereinbringen, was sie sinnlich wahrnehmen – eine Qual, wie sie berichten.

Der biologische Tod ist gekennzeichnet durch Totenflecken, Totenstarre und Selbstauflösung. Beim klinischen Tod gibt es innerhalb einer bestimmten Zeitspanne noch die Möglichkeit der Reanimation, der biologische Tod ist nicht mehr reversibel.

Erst 1968 wurde an der Universität Harvard als eine neuartige Definition des Todes der Hirntod formuliert. Das Gehirn ist in drei große Areale aufgeteilt: Großhirn, Kleinhirn und Hirnstamm. Ist die Gesamtfunktion dieser Bereiche unumkehrbar erloschen, ist die Person tot.

Laut der Bundeszentrale zur gesundheitlichen Aufklärung (BZgA) ist mit dem Hirntod das Gehirn als übergeordnetes Steuerorgan unwiderruflich ausgefallen, der Tod des Menschen nach neurologischen Kriterien sicher festgestellt und eine Rückkehr ins Leben ausgeschlossen (6).

Dies ist, wie später im Text noch zu lesen sein wird, für etliche als hirntot Erklärte nicht zutreffend. Eine Rückkehr ist in viel mehr Fällen als angenommen möglich. Der Hirntod ist als Todesform in der breiten Öffentlichkeit wenig bekannt.

Als Spender eignen sich zum größten Teil nur Menschen, die eine Schädigung ihres Gehirns erlitten haben. 2017 wurde im Jahresbericht der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) als die Haupttodesursache von Spendern mit 53,2 Prozent eine Gehirnblutung genannt (7).

Weitere Schädigungen können Schlaganfälle, Schädelhirntraumata, Schwellungen, Hydrocephalie und Schädigungen durch Sauerstoffmangel sein.

Zweimal sterben

Viele Menschen stellen sich als den Zeitpunkt der Organentnahme ein Zeitfenster zwischen klinischem und biologischem Tod vor: Es ist nichts mehr zu machen, der Verstorbene hat kein Empfinden mehr, alle Lebenszeichen sind endgültig erloschen. In meiner Vorstellung begleite ich meinen sterbenden Angehörigen bis zu diesem Punkt – mit ihm sprechend, seine Hand haltend, ihn umsorgend. Für eine Organweitergabe eignet sich ein klinisch oder biologisch toter Mensch jedoch nicht mehr, da sich die Organe bereits in einem Zustand des beginnenden Zerfalls befinden.

Die Organentnahme und die Transplantation unterliegen einem extremen Zeitdruck und es beginnt ein Wettlauf gegen diesen Zerfall. Je mehr Zeit vergeht, desto geringer werden die Aussichten auf eine erfolgreiche Transplantation. Dieser Zeitdruck schließt dann aber in der Folge eine Sterbebegleitung eines hirntoten Spenders aus. Ich bin irritiert: Wir haben der Hospizbewegung und der Palliativmedizin viele Einsichten in die Wichtigkeit eines begleiteten und würdigen Sterbens zu verdanken – Segnungen, die aber einem Organspender niemals zu Teil werden können.

Den Angehörigen wird bei Eignung eines Patienten für eine Organentnahme der „Tod“ mitgeteilt. In den Hirntodprotokollen findet sich an dieser Stelle auch die Eintragung der offiziellen Sterbezeit. Die Einwilligung der Angehörigen muss schnell erfolgen. Unter Druck soll von ihnen eine Entscheidung getroffen werden, dabei sind sie selbst noch traumatisiert und meistens nicht in der Lage, die Situation voll zu begreifen.

Durch Maschinen in seinen ausgefallenen Lebensfunktionen unterstützt, wird der Patient dann weiter am Leben erhalten, obwohl schon für tot erklärt – Organspende bedeutet sogar schon vor dem Hirntod intensivmedizinische Maximaltherapie. Meistens wird der beatmete „Leichnam“ mit dem schlagenden Herzen zur Sicherheit narkotisiert, um Schmerzempfinden auszuschließen und plötzliche Bewegungen oder wider Erwarten einsetzende Spontanatmung unter der Entnahme zu vermeiden.

Der Hirntote „wird gepflegt, sein Herz schlägt, er ist warm und kann Fieber haben. Er bewegt sich spontan und reagiert auf Berührung. Beim Einschnitt des Chirurgen in den Körper des Organspenders steigt in vielen Fällen der Blutdruck rasant an. Deshalb bekommen Spender bei der Organentnahme immer muskelentspannende Mittel und starke Opiate. Oft sogar eine Vollnarkose.“ (8) Eine Vollnarkose oder Schmerzmittel unter einer Explantation sind in Deutschland nicht vorgeschrieben, werden aber meistens verabreicht.

Der größte Teil der OP besteht nun darin, die einzelnen Organe sorgsam freizulegen. Zunächst wird der Körper vom Kinn bis zum Schambein geöffnet, die Organe in einer mehrstündigen Operation präpariert, wobei darauf geachtet werden muss, dass es nicht zu Bewegungen oder gar zu einem Herzstillstand beim Spender kommt. Im Falle eines eintretenden Herzstillstands wird der Spender reanimationspflichtig. Gegen Ende der OP werden mit einer Infusion circa 15 Liter eiskalte Perfusionsflüssigkeit in den Körper eingebracht, um die Organe zu konservieren. Jetzt erst steht das Herz still, die Aorta wird abgeklemmt und es wird als erstes Organ explantiert. Ein Vorgang, der in diesem gekühlten Zustand nur ungefähr 3 Minuten dauert.

Der Spender ist jetzt zum zweiten und letzten Mal gestorben.

Der explantierte Leichnam soll nach dem Vorgang in ordentlichem, zugenähtem Zustand der Familie zur Verabschiedung übergeben werden. Angehörige berichten oftmals von verzerrten, leidvollen Gesichtsausdrücken ihrer Verstorbenen, als sie sie nach der Explantation zum Verabschieden sehen durften. Ein Bild, dass diese Menschen ihr Leben lang nicht mehr loslässt, und oft zum Anlass für Schuldgefühle, Zerrissenheit, familiäre Belastungen und Zweifel wird. Ein Toter, der wiederbelebt wird? Auch ich spüre große Zweifel in mir aufsteigen: „Ob alles, was machbar ist, auch wirklich gemacht werden muss?“

Der Hirntod als Freispruch für die Pioniere einer Medizin im Machbarkeitsrausch

Für eine Weitergabe eignen sich also nur Organe, die bis zum Zeitpunkt der Entnahme intakt, gut durchblutet und somit optimal versorgt worden sind. Setzt der klinische Tod ein, sind sie unbrauchbar – Gewebespenden, wie die Hornhaut der Augen, Herzklappen, Haut, Blutgefäße, Knochen, Sehnen, Bänder, Bindegewebe und die Eihaut der Fruchtblase, sind allerdings auch nach dem klinischen Tod noch möglich.

Das Dilemma besteht nun darin, intakte Organe von einem Spender gewinnen zu können, der genügend tot ist, um ihn als tot deklarieren zu können, aber eben doch nicht so tot, dass seine Organe für eine Weitergabe unbrauchbar werden.

Bei diesem Dilemma hilft die Formulierung eines besonderen Todeskriteriums, nämlich die des Hirntods, aus. 1967 gelang in Südafrika die erste Herztransplantation der Welt. Der Patient überlebte 18 Tage. Heute wird sehr gerne darauf hingewiesen, dass dieses Ereignis in keinem Zusammenhang mit der Einführung des Hirntods im Jahr 1968 steht und es sich um zwei voneinander völlig unabhängige Vorgänge handelt. In der Begründung zur Neudefinition des Todes von 1968 ist allerdings zu lesen, dass einerseits „irreversible komatöse Patienten anderweitig benötigte Intensivbetten belegen“ und andererseits, „dass so Auseinandersetzungen bei der Beschaffung von Organen zur Transplantation vermieden werden könnten“ (9).

„Um nicht in den Tötungsverdacht zu geraten, bestanden daher Transplantationsmediziner und drei Expertenanhörungen vor dem Gesundheitsausschuß des Deutschen Bundestages auf einer juridischen Gleichsetzung des Hirntodes mit dem Tod des Menschen. Andernfalls gelte ein Hirntoter noch als ein im Sterben begriffener Patient, also als ein lebender Mensch, und dann müssten sich Ärzte jeglicher Transplantation komplett verweigern. Dieser Forderung entsprach der Gesetzgeber, indem er im Transplantationsgesetz hirnsterbende Komapatienten als eindeutig verstorbene Menschen statuiert hat“ (10).

Der Hirntod ist kein prozessuales Merkmal, wie der klinische oder der biologische Tod, sondern seine Merkmale stellen zunächst ein neurologisches Krankheitsbild dar, das durch seine erfahrungsgemäß schlechte Heilungsprognose als unumkehrbar und zum Tode führend deklariert wird. Der Mensch mit dieser Schädigung wird vorwegnehmend als für „so gut wie tot“ befunden.

Man muss dabei aber im Kopf behalten, dass es sich hier tatsächlich nur um eine Prognose, keine Diagnose und letztendlich um eine Vermutung handelt, die nun aber mit Hilfe der Hirntodfeststellung zu einem Faktum erklärt wird. Tatsächlich erholen sich etliche Patienten, die anfänglich Merkmale eines Hirntods zeigten, unter einer angemessenen fachlichen Behandlung.

Andreas Zieger, Neurologe und Neurochirurg, berichtet aus seiner Praxis, dass neben einer adäquaten medizinischen Behandlung auch die Kommunikation zum Komapatienten – Berührung, Sprechen, Musik – eine wichtige Rolle für die Möglichkeit einer Erholung spielen (11). Doch die Zeit für Langzeitkontrollen, Kommunikation und Stimulation hat die Transplantationspraxis nicht. Jeder weitere beatmete Tag verringert die Qualität der potenziellen Transplantate.

Die Hirntod-Diagnose wurde in meinen Augen als ein Freispruch für die Pioniere einer Medizin im Machbarkeitsrausch geschaffen. Deren vielschichtige Implikationen konnten wir bereits im Laufe der letzten 50 Jahre in der Praxis erfahren. Es wird aber weiter an einer Konstruktion festgehalten, die erhebliche Schwachstellen und Anfälligkeiten aufweist und vielfaches Leid verursacht.

Zu viele Fehler

Es unterlaufen zu viele Fehler bei der Hirntodfeststellung. Laut der Ärztezeitung vom 30. März 2016 sind 16 von 52 Hirntodprotokollen fehlerhaft. Bei 5 der 16 Patienten, also einem Drittel, konnten noch Spontanatmung oder Hirnaktivität im EEG nachgewiesen werden (12).

Der Neurologe und Neurochirurg Andreas Zieger beschreibt noch einen weiteren problematischen Aspekt. Er sagt, weil ein Hirntoter nicht mehr in der Lage ist zu kommunizieren, degradiert man ihn zu einem „Herz-Lungen-Paket“, zu einem Ding (13). Die Medizin kennt viele Möglichkeiten mit Geräten in den Körper eines Menschen hinein zu schauen, doch es fehlt ihr weitgehend an Ideen, in der Beziehung zu einem Komatösen nach Leben zu forschen.

Es hat noch niemand bewiesen, dass das Menschsein im Gehirn sitzt, so dass mit dem Tod dieses Organs gleichzeitig auch das Menschliche ausgelöscht wäre. Der Chirurg Reinhard Steinmann will selbst nichts mit der Transplantationsmedizin zu tun haben. Er formuliert es so:

„Ich glaube, dass der Mensch in dem Moment, wenn er hirntot ist, irreversibel auf dem Weg zum Tode ist. Aber ich glaube nicht, dass er als Individuum im Moment des Hirntods schon tot ist“ (14).

Mit seiner ersten Aussage, die Steinmann in Jahre 1999 gemacht hat, liegt er offenbar nicht so ganz richtig.

Wioletta Plisinska wurde als Patientin für hirntot erklärt. Nur durch den Einsatz ihres Vaters und des engagierten Arztes Professor Talar wurde das Mädchen einer fachgerechten Behandlung zugeführt, durch die sie heute ein völlig unbeeinträchtigtes Leben führen kann (15). Ein weiter Fall einer lebendigen Hirntoten aus Polen: Ein Vater berichtet von dem Gespräch, das die Chefärztin mit ihm führte, um seine Einwilligung in die Organentnahme bei seiner verunglückten Tochter zu erhalten.

Sie erklärte ihm, da sei kein echtes Leben mehr in seinem Kind, das sei doch nur noch „pflanzliches Leben“, sozusagen „Gemüse“. Nachdem das komatöse Mädchen fünf Wochen lang von Professor Talar intensiv behandelt wurde, wachte es auf und führt nach einer Rehabilitationsphase heute ein völlig normales Leben (16).

Handelt es sich um spektakuläre Einzelfälle? Wenn man im Netz sucht, so findet man nicht wenige solcher „Einzelfälle“. Jeder einzelne Fall hat bei der Betrachtung der Grenzen, an die die Transplantationsmedizin stößt, Relevanz, denn jeder für tot erklärte Lebende ist einer zu viel!

Es soll sich laut Professor Cicero Coimbra, Lehrbeauftragter für Neurologie und Neurowissenschaften an der Landesuniversität Sao Paulo, um etwa ein Drittel der Menschen, die mit einem Schädel-Hirn-Trauma in eine Klinik eingeliefert werden, handeln, die unter einer dem Krankheitsbild entsprechenden, adäquaten Behandlung vollständig ihren Weg zurück ins Leben finden könnten.

Auf internationaler Ebene wird die Kritik immer stärker. Der ehemals das Hirntodkonzept befürwortende Neurologe Professor Alan Shewmon wurde aufgrund seiner Beobachtungen zu einem entschiedenen Gegner, wie auch etliche andere Wissenschaftler. Am 19. Februar 2009 fand ein Kongress in Rom statt unter dem Titel „Zeichen des Lebens – Ist der ‚Hirntod‘ noch Leben?“. „Man kam damals zu dem Schluss: Der Hirntod ist erstens nicht mit dem Tod gleichzusetzen, zweitens hat die Wissenschaft neue Erkenntnisse, setzt man die bei schwersten Schädelhirntraumen ein, kann man etwa 70 Prozent dieser Menschen retten und die meisten von ihnen in ein normales Leben zurückführen.

Der Vatikan veröffentlicht dieses Papier bis heute nicht. Stattdessen aber veröffentlichten diese Experten ihre Vorträge in einem Buch mit dem Titel ‚Finis Vitae‘“, so Renate Greinert, betroffene Mutter und Autorin des Buches „Konfliktfall Organspende – Unversehrt sterben! Der Kampf einer Mutter“, die 2009 den Kongress besucht hat (17).

Eine unmögliche Entscheidung wird erzwungen

Es hängt also entscheidend davon ab, ob der Arzt seinem Eid gemäß den vor ihm liegenden Patienten als einen zu Heilenden betrachtet oder eher den potentiellen Spender in ihm sieht. Der Weg, für den er sich entscheidet, erfordert jeweils eine ganz andere Behandlung.

Bei dem Weg der Heilung eines Gehirngeschädigten sind neben medikamentöser Behandlung unter anderem Zeit, sensible Beobachtung, temporäre Überbrückung ausgefallener Organe sowie die Abschirmung des Systems vor Belastungen nötig. Dies erklärt auch Jobst Meyer, Facharzt für Chirurgie, in einem Interview mit der Journalistin Silvia Matthies. Meyers Bruder wurde im Alter von 15 Jahren für hirntot erklärt und explantiert. Bei der Durchsicht der Krankenhausakten fielen Meyer Unstimmigkeiten und Behandlungsfehler auf (18).

Bei dem Vorgang, einen hirngeschädigten Menschen als Spender vorzubereiten, ist Zeit ein knappes Gut. Alle am Transplantationsprozess Beteiligten stehen unter einem ungeheuren Druck und müssen in einer solchen Situation korrekte Entscheidungen mit großer Tragweite treffen. Wenn Ärzte diese Art Belastung aus ihrem Arbeitsalltag auch grundsätzlich kennen, so entsteht sie dort in der Regel jedoch nicht im Konflikt mit ihrer Ethik und dem Auftrag, das Leben des Patienten, der vor ihnen liegt, zu retten. Stattdessen muss der Arzt eine Entscheidung treffen, welchem Leben der Vorrang zu geben ist: dem des Empfängers oder dem des potenziellen Spenders.

Hier kommt es unter Zeitdruck eindeutig zu einer Situation, in der eine Bewertung, über lebens- oder unlebenswertes Leben, erzwungen wird, die in die Nähe des Euthanasiedenkens führt. Etliche Krankenhäuser und Ärzte möchten diese Entscheidung deshalb auch nicht treffen müssen und stellen sich der Transplantationspraxis nicht zur Verfügung. Im Jahr 2009 gab es eine Befragung unter rund 500 niedergelassenen Ärzten.

Eines der Ergebnisse dieser Befragung war, dass nur jeder zweite Arzt einen Organspenderausweis besitzt. 95 Prozent aller Ärzte und Patienten gaben als Grund für die geringe Spendenbereitschaft mangelnde Aufklärung an, und die Angst, vorzeitig für tot erklärt zu werden (19). In der Offensive von Bundesgesundheitsminister Spahn ist vorgesehen, die kleinen und bisher nicht teilnehmenden Kliniken mit finanziellen Anreizen der Mitwirkung zugänglicher zu machen.

Der fatale Apnoe-Test

Um den Hirntod festzustellen, führt man verschiedene Untersuchungen durch. Getestet werden Hirnstamm-Reflexe, wie zum Beispiel die Pupillenreaktion und die Spontan-Atmung. Dadurch werden unterschiedliche Funktionen in verschiedenen Gehirnarealen geprüft. Eine dieser Untersuchungen ist der obligatorische Apnoe-Test. Bei diesem Verfahren wird der Patient bis zu 10 Minuten vom Beatmungsgerät getrennt, um die Spontanatmung zu überprüfen. Von einer fehlenden Spontanatmung wird dann auf eine Schädigung des die Atmung steuernden Hirnareals geschlossen.

Der Neurophysiologe Professor Cicero Coimbra stellt in einem Interview mit der Journalistin Silvia Matthies klar, dass eben dieser Apnoe-Test, der das wichtigste Kriterium für eine Hirntoddiagnostik ist, in einer nicht unerheblichen Anzahl der Fälle erst recht zum Tode der Patienten führte.

Die Patienten erleiden dabei Herzrhythmusstörungen, Herzjagen und weitere Symptome eines unter höchstem Stress stehenden und letztendlich kollabierenden Systems. In dem 2015 geführten Interview äußert er mehrfach deutlich, dass durch die Durchführung des Tests nicht wenige Patienten, die sich unter einer ordnungsgemäßen Behandlung vollständig, das heißt ohne Hirnschädigung, hätten erholen können, getötet würden.

Von diesem Test profitiert der Patient nicht, er stellt kein diagnostisches Mittel dar, um die Behandlung des Patienten zu bestimmen. Coimbra macht klar, dass dieser Test allein dem Zweck dient, dem Arzt den Hirntod des Patienten zu bestätigen. Für die Durchführung des Apnoe-Tests muss keine Einwilligung der Angehörigen eingeholt werden.

Coimbra erklärt dies und auch die Zusammenhänge zwischen Hirndruck, Hormonproduktion und dem Funktionieren des Atemzentrums. Unter einer zeit- und fachgerechten Behandlung ist ein Schädel-Hirn-Trauma in erster Linie eine Erkrankung, die zunächst als solche zu behandeln und deren Verlauf längerfristig zu beobachten ist. Es lohnt sich sehr, sich das Interview mit Professor Coimbra anzuschauen (20).

„Willst du, dass ich sterbe?“

Ich halte die kleine Broschüre in den Händen. Wie gering ihr Gewicht ist und wie schwer das wiegt, was darin berichtet wird.

Ich sehe zwei Fremde vor meinem inneren Auge, sie schauen sich ins Gesicht. Einer fragt den anderen: „Willst du, dass ich sterbe?“ Der eine ist Organspender und der andere ist Organempfänger. Dies ist die unmögliche Frage, die im Raum steht, wenn ein Leben von dem Sterben eines anderen abhängig gemacht wird. Spender und Empfänger, auch deren Angehörige werden sich tatsächlich niemals begegnen, und sind doch beide durch das Paradox intimster Anonymität miteinander verbunden.

Während in dem einen Krankenzimmer um ein Leben gebangt wird, wird in dem anderen bis ins Unerträgliche hinein auf die Möglichkeit gewartet, durch das Spenderorgan eines Verstorbenen überleben zu können. Keiner wünscht dem anderen den Tod, doch der Wunsch nach Leben wird hier unweigerlich mit dem Sterben eines anderen verwoben.

Die Transplantationspraxis wirft einen tiefen Spalt auf, der die Gesellschaft und den Einzelnen vor eine unlösbare Aufgabe stellt, vor die Entscheidung „du oder ich“. Sterben möchte niemand, Gutes tun wollen viele. Doch wie das Gute tun, wenn durch das so gewollte Gute großes und vielfältiges Leid entsteht?

In Zeiten vor Beginn der Transplantationspraxis bedeute ein untergehendes Organ den sicheren Tod – durch Verpflanzung ist das Problem scheinbar in den Griff bekommen worden, doch gleichzeitig stellt uns diese Technik vor Herausforderungen, die nur unter der Zerteilung des Begriffs vom Menschsein, von Leben und Individualität handhabbar gemacht werden können.

So sehr sich die Transplantationsmedizin um eine Rationalisierung der Vorgänge bemüht, so sehr die gesellschaftliche Verpflichtung seinen Körper in einem Akt der Nächstenliebe freizugeben betont wird – am Ende der Geschichte geht es immer um zwei Leben, die einander gegenübergestellt werden: das lebenswerte und das für unlebenswert erklärte.

Das verschwiegene Leid

Die Frage „Tot genug?“ ist eine Zumutung für alle am Prozess Beteiligten, für die Spender, die Empfänger, die Angehörigen, die Ärzte, die Pfleger. Die Antwort darauf wird immer mit Unsicherheiten behaftet bleiben. Das führt zu Zweifeln, Zerrissenheit und Fragmentierung von Gefühlen.

Ärzte

Selbst explantierende Ärzte können zu einem großen Teil nur unter Aufwendung absoluter Rationalisierung des Vorgangs und großer innerer Distanz das tun, was sie tun. Sie müssen den Menschen vor sich und den Menschen in sich vergessen können. Wer fragt nach den möglichen psychischen Auswirkungen, die bei Ärzten und Pflegern entstehen? Unter dem Titel „Das war ein katastrophaler Ausbau von Ersatzteilen“ berichtet eine Neurologin davon, wie sie zum ersten Mal an einer Organentnahme teilgenommen hat. Die Operation missrät vollkommen und die Ärztin träumt bis heute davon (21).

Erschwerend für eine gesellschaftlich offene Diskussion kommt hinzu, dass hinter der offiziellen Erzählung von selbstlosen Spendern und glücklichen Empfängern, neben etlichen Auslassungen in der Information, auch massiv viele weggedrückte Emotionen liegen. Angst, Gutes tun zu wollen und Sinn zu geben sind Grundmotive des Menschseins. Um die Spendenbereitschaft anzusprechen werden sie massiv getriggert, doch wenn es dann zu einer Explantation kommt, sollen und müssen sie wegrationalisiert werden, dann steht nur noch der gehirnlose, so betrachtet entseelte Körper im Fokus.

Die emotionalen Zumutungen, denen alle Beteiligten ausgesetzt sind, das empfundene Unbehagen, ins Gedächtnis eingebrannte Bilder, zerstörte Hoffnungen und die dabei entstandenen Verletzungen finden in der öffentlichen Diskussion gar keinen Raum, doch sie werden ein Leben lang für alle Betroffenen zum stetigen Begleiter und damit in ihrer Fülle zu einem bestehenden, doch verdrängten Teil des gesellschaftlichen Gedächtnisses.

Angehörige

Auch das Leid, dem die Angehörigen ausgesetzt sind, muss genauer angeschaut werden. Renate Greinert berichtet in einem Vortrag: „Völlig unaufgeklärt haben wir uns, ohne die Tragweite unserer Entscheidung übersehen zu können, von Medizinern in eine Situation hineinführen lassen, in der es nicht mehr um ein friedvolles und behütetes Sterben unserer Kinder ging, sondern um das Überleben Dritter“.

Und weiter: „Es liegt mir fern, wartende Organempfänger oder bereits Transplantierte kränken zu wollen, aber sie verstehen sicher, dass ich zum Beispiel als Mutter eines sterbenden Kindes dafür Sorge tragen will, dass mein Kind in Ruhe und Frieden sterben darf, seinem Tempo gemäß, liebevoll begleitet, ohne dass irgendjemand an seinen sterbenden Körper schon Ansprüche anmeldet“ (22).

Empfänger

Zu wenig Aufmerksamkeit erhält auch das Leid der Organempfänger. Diese Menschen führen ein Leben in Todesangst, in nervenzerreißendem Warten, in Angst vor der Abstoßung und fragiler Hoffnung. Sie werden ihr weiteres Leben als ewige Patienten verbringen müssen, deren Immunsystem dauerhaft unterdrückt werden muss. Die Einnahme vieler Medikamente, deren massive Nebenwirkungen, strenge Verhaltensregeln, die Ungewissheit, ob sich aus der Unterdrückung des Immunsystems nicht weitere schwere Erkrankungen, wie zum Beispiel Krebs, ergeben können, sind der Preis für ein auf unbestimmte Dauer verlängertes Leben.

Auf der Webseite des Klinikums der Universität München werden die Erfolgsaussichten einer Lungentransplantation recht nüchtern beschrieben:

„Lungentransplantierte haben gute Chancen, dieses neue Leben über einige Jahre zu genießen. Die Transplantationsmedizin hat im letzten Jahrzehnt enorme Fortschritte gemacht. Ziel der Forschung ist es vor allem, die Nebenwirkungen der Medikamente zu minimieren und die chronische Abstoßung (Bronchiolitis obliterans) zu reduzieren. Hier gibt es vielversprechende neue Ansätze, denn gerade letztere Erkrankung des transplantierten Organs führt über die Jahre gesehen häufig wieder zu einer langsamen Einschränkung der Lungenfunktion, die gegebenenfalls eine Re-Transplantation notwendig machen kann.“ (23)

Die Angst vor der Endlichkeit

Selbst unter Aufbietung schonungsloser Information – Übertreibungen sind gar nicht notwendig – bekomme ich in manchen meiner aufklärenden Gespräche zur Antwort: „Trotzdem!“.

„Trotzdem finde ich Organspende gut!“ – wer nach allen offengelegten Fakten eine Entscheidung für die Organspende trifft, hat dies wenigstens auf einer ehrlichen und vollständigen Grundlage getan. In der Stimme, die das „Trotzdem“ in den Raum pflanzt, höre ich Bestimmtheit. In den Augen nehme ich aber etwas anderes wahr – flackernde Angst.

Die Transplantationsmedizin hat uns in den vergangenen 50 Jahren an die Nähe eines Mythos gewöhnt, der mit der fortschreitenden Transplantationstechnik vor seiner totalen Erfüllung zu stehen scheint, an den Mythos medizinisch machbarer Kontrolle über das Leben und an den entrinnbaren Tod. Nach der Logik des: „Wer nicht gibt, kann nicht bekommen“ wird die eine Angst, nämlich die vor dem Verlust des individuellen und würdigen Sterbens, gegen die andere Angst, nämlich die vor der Endlichkeit des Lebens, in den Ring geschickt.

Das eigene Leid wird Vorrang vor dem Leid des anderen haben müssen – ein Denken und Wirken, das in seiner Unerträglichkeit auf die Seele nur pathogen wirken kann. Wir werden alle in der Angst vor dem Tod miteinander verknüpft zu einer um Überleben und Würde konkurrierenden Masse.

Dies wird ein nach außen unauffälliger Kampf sein, da ihn jeder in sich selbst, gegen sich selbst und auch gegen die gespürte und verinnerlichte Erwartung der Gesellschaft ausfechten muss. Wenn alle Fehler, Implikationen und Unüberschaubarkeiten im System schon nicht schrecken können, so kann es aber die eine, die größte Angst in uns: nämlich sich in der Ablehnung der Transplantationsmedizin der eigenen Möglichkeit eines allerletzten Auswegs vor dem Tode zu berauben.

Diese Angst wird den Sieg davon tragen.

Fazit

Zweifel und Fragen sind absolut berechtigt und können nicht mit einem offiziell verordneten Denkbann moralisierend belegt oder mit grenzüberschreitenden Erwartungen zum Schweigen gebracht werden.

Umfassendere Informationen tun dringend Not, um eine individuelle, bewusste und klare Entscheidung für sich selbst und wirklich nur für sich selbst treffen zu können. Die unlösbare Frage des „Du oder ich?“ hinter der Organspende bleibt aber weiter bestehen. Durch die Transplantationstechnik haben wir uns mehr Verantwortung in die Hände gespielt, als wir als Gesellschaft jemals moralisch, ethisch und psychisch erfassen und handhaben können.

Verloren sind die Erkenntnisse der Hospizbewegung und der Palliativbehandlung für Menschen, die in einem Akt der Selbstlosigkeit einen Teil ihres Körpers hergeben. Gesellschaftlich gesehen kommt die Einführung der Transplantationsmedizin der geöffneten Büchse der Pandora gleich.

Muss alles, was machbar ist, um jeden Preis auch gemacht werden?

Solfeggio-Frequenzen

Der Begriff „Solfeggio“ stammt aus dem Italienischen und leitet sich von den Noten SOL und FA ab. Unter Solfeggio wird eine Gesangsübung verstanden, welche von dem Mönch Guido von Arezzo im 11. Jahrhundert praktiziert wurde. Heute können wir Musik in den speziellen Solfeggio Frequenzen abspielen, damit diese ihre Wirkung auf uns entfalten können. 

Insbesondere die Frequenz mit der Hz-Zahl 528 wird als Mi bezeichnet und beruht auf dem Begriff Mira, also Miracle oder Wunder. Aus diesem Grund suchten die Menschen nach dieser verloren geglaubten Tonleiter und holten sie in den Fokus der Öffentlichkeit. Zufälligerweise entspricht die 528 Hz exakt der Frequenz, welche Wissenschaftler dafür einsetzen, um defekte DNA-Stränge wieder zu heilen.

Frequenzen von Musik und Klängen haben eine machtvolle Wirkung auf unser Bewusstsein. Ernst Chladni, Alexander Fokes und Masaru Emoto haben versucht uns die Wirkung von Musik oder Klängen näher zu bringen. Wir alle können bewusst die Wirkung von Musik und die Solfeggio Frequenzen in unser Leben einfließen lassen und davon mehr als profitieren. 


00:00:00 : 174 Hz : Relieves Pain & Stress
00:09:00 : 285 Hz : Heals Tissues & Organs
00:18:00 : 396 Hz : Eliminates Fear
00:27:00 : 417 Hz : Wipes out Negativity
00:36:00 : 528 Hz : Repairs DNA, Brings Positive Transformation
00:45:00 : 639 Hz : Brings Love & Compassion in Life
00:54:00 : 741 Hz : Detoxifies Cells & Organs
01:03:00 : 852 Hz : Awakens Intuition, Raises Energy at Cellular Level
01:12:00 : 963 Hz : Connects to Higher Self.


INFO on Solfeggio Frequencies http://meditativemind.org/2016/12/rel…

Every vibration has its own frequency. When the mind and body is intuned to Solfeggio frequencies, you can easily achieve a greater sense of awakening  and deep healing. Solfeggio frequencies  form the basis of the Universe. Solfeggio frequencies align you with the rhythms and tones and open the chakras and also connect you with the universe.These are  considered to bring spiritual blessings in life. 

 The Solfeggio Frequency Music Tracks below are from our Youtube Webseries on Solfeggio Frequencies featuring Sounds of Chamber Bowls and Angelic Voices. 

1. 174 Hz – Relieves Pain and Stress : This frequency reduces pain and gives your organs a sense of security, safety and love.  It heals your physical and emotional aura. The lowest  of the tones appears to be a natural  anaesthetic. 

174Hz Frequency is natural anesthetic. It
✓ relieves pain,
✓ gives your organs a sense of safety, love and security and encourages them to do their best.
✓ Its very effective for lower back pain and pain in foot, heels, legs.

2. 285 Hz – Heals Tissues and Organs : This frequency is helpful in treating wounds, burns and helps damaged tissue return to its original form. 285 Hz frequency is useful for rejuvenating body and restructuring damaged organs.

Benefits of 285Hz Solfeggio Frequency
✓ Heals and Regenerates Tissues
✓ Restructures damaged organs by sending message to Tissues. Bringing them to original form
✓ Influences the energy field around you
✓ Influences the energy field around your home, office.

3.  396 Hz – Eliminates Fear : Healing sound frequency 396 Hz has beneficial effects on feeling of guilt.  This frequency cleanse the feeling of guilt which often represents one of the basic obstacles to realization. UT tone releases you from the feeling of guilt and fear.  This solfeggio frequency  is also used for awakening and turning grief into joy.

Benefits of 396 Hz Solfeggio Frequency includes :
✓ It gives Power to Your Goals
✓ It eradicates feeling of guilt, even the guilt residing deep in subconscious mind
✓ It helps you to overcome the fear. Which is usually the main obstacle in realizing our dreams and goals.
✓ Liberates from subconscious negative beliefs and thoughts.

4.   417 Hz – Undoing Situations and Facilitating Change:  Solfeggio 417 Hz frequency energizes your body and brings change.  This frequency clears destructive influences of past.  Tone RE encourages the cell and its functions in an optimal way and also facilitates changes.

Benefits of 417Hz Solfeggio Frequency
✓ Remove Negative Energy from the Body
✓ Remove Negative Energy from the Home and Office
✓ Remove Negative Thoughts and Behavior Patterns
✓ Undo Situations with Negative Outcome
✓ Facilitate Change in you and others
✓ To Come out of Trauma

5.   528 Hz – Transformation, Love and Miracles (DNA Repair) :  Tone MIis used to repair DNA and return to its original and perfect state.  528 Hz is also known as frequency of health and longevity; its vibrations lift your heart and divine forces in harmony with Creation/Nature.  More and more music healers are choosing the tune with 528 Hz for awakening spirituality. It also helps you to flow in perfect rhythm and harmony.  528 Hz – the powerful sound of Love  restores human consciousness & brings more harmony and balance in your life. The Solfeggio sound healing frequencies are believed to have many psychological, emotional, spiritual and physical healing benefits.  And 528hz is the exact sound frequency used by genetic scientists to repair  DNA. 528 Hz is one of best Solfeggio frequencies which has a very relaxing effect on mind and body.

Here are some of the Benefits of 528Hz Solfeggio Frequency Music

✓ It returns human DNA to its original, perfect state.
✓ It brings transformation and miracles into your life.
✓ DNA reparation is followed by its beneficial effects of increased amount of energy.
✓ It also helps in balancing and tuning Solar Plexus Chakra which helps in more Self Confidence and Self Esteem

6.   639 Hz – Connecting and Balancing Relationship: 639 Hz solfeggio  frequency enables us to  connect and balance harmonious interpersonal relationship. Tone FA  is being used for bringing harmony in family, friends and in social circle.  This ancient solfeggio frequency enhances communication, understanding, tolerance and love.

Benefits of 639 Hz frequency includes

✓ Enables creation of harmonious interpersonal relationships
✓ This tone can be used for dealing with relationships problems – those in family, between partners, friends.
✓ Talking about cellular processes, 639 Hz frequency can be used to encourage the cell to communicate with its environment
✓ Enhances communication, understanding, tolerance and love.

7.   741 Hz –  Solving Problems and Awakening IntuitionTone SOL cleans the cell from different kinds of electromagnetic radiations.  741 Hz frequency is used for  solving problems and awakening intuition. This tone will lead into  pure, stable and spiritual life.  This solfeggio frequency is helpful in solving problems and leads to healthier and simple life.

Use 741Hz Frequency to
✓ To Clean the Cells
✓ Detoxify the cells and organs
✓ Clean the body and home. workspace from harmful electromagnetic radiations
✓ Purify mind and body.
✓ Promote expression and solutions.

8.   852 Hz – Returning to Spiritual Order: Tone LA is used to raise awareness and return to spiritual order. 852 Hz frequency is being used as means for opening a person up for communication with all –embracing spirit.  It enables the cell to transform itself into a system of higher level.

Use 852Hz Solfeggio Frequency to
✓ return to spiritual order
✓ awaken intuition
✓ Awaken Inner Strength
✓ Raise Cell Energy

9.   963 Hz: This frequency reconnects you with the spirit and awakens any system to its original and perfect state.  It enables you to experience Oneness and connect with the spiritual world.

Aromatherapie – Feinstoffliche Heilung auf allen Ebenen

Quelle: https://dieunbestechlichen.com/2019/01/aromatherapie-feinstoffliche-heilung-auf-allen-ebenen-inkl-tipps-fuer-die-anwendung-zuhause/

Weltweit nimmt die Zahl der medikamenten-resistenten Krankheitserreger zu. Beim Kampf gegen multiresistente Keime können naturreine ätherische Öle wertvolle Unterstützung leisten. Sie bündeln die gesamte Abwehrkraft der Pflanze. Damit schützt sie sich vor mikrobiellen Erregern oder schädlichen Insekten. Die Essenz der Pflanzen wirkt auch gegen Mikroorganismen, die Erkrankungen bei Menschen auslösen können. Experten sind sich heute einig: Werden Räume mit ätherischen Ölen aromatisiert, sinkt die Belastung durch Bakterien, Viren und Pilze nachweisbar.

Die Geschichte der Aromatherapie

Die Aromatherapie ist so alt wie die Menschheit. Die Essenz der Pflanzen, u.a. Weihrauch, Myrrhe, Zedernholz, Sandelholz, wurde nicht nur zur Harmonisierung von Körper, Geist und Seele eingesetzt, sondern auch direkt zu Heilzwecken, z.B. in Form von Räucherwerk, Harzen, Salben, Kosmetika, Duftölen, Essenzen. Als Vater der heutigen Aromatherapie, bei der ausschließlich ätherische Öle eingesetzt werden, gilt René-Maurice Gattefossé (1881-1950). Nach einer Explosion im Labor zog er sich massive Wunden zu. Er trug pures Lavendelöl auf, und die Wunden heilten erstaunlich schnell. Und sein Schüler Jean Valnet (1920-1995) setzte im Indochinakrieg ätherische Öle nach chirurgischen Eingriffen mit großem Erfolg ein.

Feinstoffliche Wirkung auf allen Ebenen

Lange Zeit war die Aromatherapie in Vergessenheit geraten. Nun erlebt sie eine Renaissance. Ätherische Öle sind die Essenz, die Lebenskraft einer Pflanze, und diese Essenz wirkt auf einer feinstofflichen Ebene. Sie heilt den Ätherkörper, das genaue Abbild des physischen Körpers. Dr. Malte Hozzel, der sich seit 1971 mit ätherischen Ölen beschäftigt, schreibt: „Ätherische Öle sind Ausdrucksformen der höchsten Intelligenz der Natur, die Duftpflanzen werden uns dabei helfen, stark zu werden, verloren gegangene Gesundheit wiederzuerlangen und unser Leben sowohl individuell als auch kollektiv angenehmer und mehr in Einklang mit dem Herzschlag des Universums zu gestalten.“

Das Heilungspotenzial dieser Öle ist so groß, weil sie eine ähnliche Struktur haben wie die menschlichen Zellen und das Gewebe. Ätherische Öle sind „sowohl materielle Substanzen, als auch feinstoffliche Energien. Sie sind lebende Moleküle“, schreibt Hozzel. Die kleinen Moleküle überwinden die Zellmembran und breiten sich durch das Blut im Gewebe aus. Im Gegensatz zu den isolierten Molekülen der modernen Medizin.

Und ätherische Öle können das Gehirn spontan neu programmieren. „Ätherische Öle sind Frequenzgeneratoren. Als photonische Kraftblöcke energetisieren sie das Gehirn und den ganzen Körper mit zahlreichen Molekülen voller Elektronen. Die Forschung hat gezeigt, dass jedes ätherische Öl eine bestimmte bioelektrische Frequenz enthält, die bei der Einatmung zu den sekundären Neutronen im Riechkolben wandert, welcher Impulse zumlimbischen System und dem Zentrum des Geruchsinns an der Gehirnbasis sendet. Dann passieren sie zwischen Hypophyse und Zirbeldrüse bis zum Mandelkern, wo sich das Zentrum der Erinnerung an Angst und Trauma befindet.“

Das ätherische Öl des Weihrauchs lässt uns die Verbindung zwischen körperlichem Dasein und Spiritualität erfahren, es macht empfänglich für höhere Schwingungen. Die Myrrhe mit ihrem bittersüßen Duft erdet und wirkt leicht narkotisierend. Durch Leiden zu sich selbst zurückzukommen, durch den Schmerz zu gehen, das ist das Christusthema.

Wirkung wissenschaftlich belegt

Zahlreiche Studien bestätigen die Wirksamkeit ätherischer Öle in der Therapie. Bei Teebaumöl wurde ein antiviraler Effekt gegen Herpes-simplex-Viren festgestellt. Bei der Behandlung von Warzen, die durch das humane Papilloma-Virus hervorgerufen werden, hat sich eine Kombination aus Teebaumöl und Thymianöl bewährt. Manche ätherischen Öle können psychische und auch körperliche Symptome lindern, die häufig mit Depressionen einhergehen. Bei folgenden ätherischen Ölen bzw. Öl-Mischungen ist die antidepressive und angstlösende Wirkung wissenschaftlich belegt:

  • Bergamotte, Lavendel und Weihrauch wirkten schmerzlindernd und antidepressiv bei Menschen mit Krebs im Endstadium.
  • Lavandin reduzierte in einer Studie an 150 Patienten in der Testgruppe eindeutig die Angst vor einer bevorstehenden Operation. Die Kontrollgruppe, die nur ein Jojobaöl erhalten hatte, blieb weiter ängstlich.
  • Lavendel, Weihrauch und Rose lösen bei werdenden Müttern Ängste während und vor der Geburt.
  • Rose hilft auch als Einzelöl bei Angstzuständen, Depressionen und Stress.
  • Statt Schlaftablette oder Stimmungsaufheller könnte auch eine Nase Jasminduft aus Gardenia jasminoides helfen: Bochumer Forscher um Prof. Dr. Hanns Hatt haben in Kooperation mit Wissenschaftlern der Universität Düsseldorf entdeckt, dass die beiden Duftstoffe Vertacetal-coeur und die chemische Variante den gleichen molekularen Wirkmechanismus haben und genauso stark wirken wie die häufig verschriebenen Barbiturate oder das Propofol. Sie beruhigen, lösen Angst und fördern Schlaf. Die Forscher bekamen für ihre Entdeckung inzwischen das Patent erteilt. (https://www.forum-essenzia.org/medienberichte/index.html)
  • Lavendel, römische Kamille und Neroli minderten in einer Studie im Jahr 2013 die Angst von Patienten vor einer sog. perkutanen Koronarintervention. Dabei handelt es sich um eine Technik zur Erweiterung eines verengten oder verschlossenen Herzkranzgefäßes ohne offene Operation. Im Vergleich zur Kontrollgruppe hatte die Ätherische-Öl-Gruppe weniger Angst und konnte nach dem Eingriff viel besser schlafen.
  • Eine andere Studie hat zudem gezeigt, dass ätherische Öle bei der Versorgung mit Zahn-Implantaten Infektionen verhindern können. Alle getesteten ätherischen essentiellen Öle und Ölmixturen zeigten gute antibakterielle und anti-mykotische Wirkungen gegen die geprüften Erreger. Am wirksamsten waren Lemongrass- und Thymianöl.

Ätherische Öle helfen uns auch, die Folgen der chemischen Attacke zu lindern, der wir ausgesetzt sind. Seit 1965 wurden mehr als 4 Mio. verschiedene chemische Verbindungen formuliert. In der Kosmetik- und Parfümindustrie werden über 800 neurotoxische chemische Verbindungen verwendet. Eine Studie hat gezeigt, dass 202 industrielle Chemikalien das menschliche Gehirn schädigen können. Es geht also darum, dieser Gift-Attacke etwas entgegenzusetzen und so wenig synthetische Duftstoffe wie möglich zu verwenden und uns gleichzeitig vor der permanenten Belastung durch Strahlen zu schützen. Weihrauch und Myrrhe können dazu beitragen. Der Nuklearmediziner Dr. Manfred Doepp hat herausgefunden, dass Weihrauch oder Myrrhe vor Elektrosmog schützen und die Hypophyse und den Hypothalamus wieder harmonisieren.

Anwendung zuhause

Es gibt Diffuser, in denen man ätherische Öle vernebeln kann. Achten Sie unbedingt darauf, dass es 100 % naturreine Öle sind, die nach therapeutischem Stand hergestellt und frei von künstlichen Chemikalien sind. Antimikrobielle ätherische Öle (Nelke, Zimt, Rosmarin, Zitrone, Eucalyptus radiata) machen die Raumluft keimfrei – sehr gut in der Erkältungszeit. Es gibt Ölmischungen für die Atmung, für das Gehirn, für geistige Klarheit, gegen Angst, gegen Schmerzen… Oder eine spirituelle Ölmischung, die neben Zedernholz, Balsamtanne und Sandelholz Weihrauch und Myrrhe enthält. Mein persönlicher „Glücks-Duft“ ist Weihrauchöl mit Balsamtanne, Ylang Ylang und Rose. Der balsamisch-würzige Weihrauchduft schickt mich in den Oman, das Land, in dem das edelste Weihrauchharz geerntet wird, und die Balsamtanne lässt meine Seele zu meinen geliebten Bäumen fliegen. Der sinnliche Duft von Ylang Ylang nimmt mir die Anspannung und bringt mich in die Herz-Harmonie. Das betörende Rosenaroma lässt mich von blütenduftenden Sommertagen träumen.

Von Engelsschwingen berührt

In dem Bewusstsein, dass Heilung nicht nur auf der körperlichen, sondern auch auf der seelischen Ebene geschieht, behandelte der persische Sufi, Mystiker und Heiler Attar Faridun im 13. Jahrhundert seine Patienten mit Aromatherapie. Er beschrieb die feinstoffliche Heilung mit Pflanzenessenzen sehr poetisch:

Weißt du, dass die Pflanzenessenzen wie die sanften Berührungen eines Engelflügels sind? Es liegt an dir, ob du dich umwendest oder nicht, um ihre Schönheit zu sehen. Ich verweile bei vielen Düften – Nelke, Myrrhe, Weihrauch, Orangenblüte, Rose – und so vielen anderen. Sie sind meine Freunde und sie werden auch dir helfen, wenn du ihnen dein Herz öffnest. Manchmal lasse ich meine Hände über viele Düfte gleiten, die nun in meiner Nähe sind, ich fühle, wie die Rose wieder im Raum meiner Erinnerung erblüht. Ich bete, dass ich es nie vergessen möge, bis mich die Sehnsucht meines Herzens schließlich von Angesicht zu Angesicht mit dem Höchsten gebracht hat. Denn sieh, die verborgene Hand der Heilung, welche die Schmerzen dieser Welt lindert, kommt aus einer jenseitigen Welt. Sie kommt als Duft auf den Winden der Seele.“

https://www.forum-essenzia.org/medienberichte/index.html

https://www.zahnheilkunde.de/beitragpdf/pdf_6302.pdf

KenFM im Gespräch mit: Daniel Harrich („Pharma-Crime“)

Wie sicher sind unsere Medikamente?

Dieser Frage ist der investigative Journalist Daniel Harrich in seinem neuen Buch „Pharma-Crime – Kopiert, gepanscht, verfälscht – Warum unsere Medikamente nicht mehr sicher sind“ auf den Grund gegangen.

Seine Rechercheergebnisse zeichnen ein erschreckendes Bild: Kaum einer weiß, was in all den Pillen, Tabletten und sonstigen Arzneimitteln, die uns der vertrauenserweckende Mann im weißen Kittel zu unserem Wohle verschreibt, eigentlich drin ist – erst recht nicht die Apotheker. Wie könnten sie auch, stehen sie doch am Ende einer globalisierten Produktionskette, die vielfach vollkommen intransparent ist. Wirklich nachzuvollziehen, wo denn nun welcher Wirkstoff eigentlich herkommt, ist heute nahezu ein Ding der Unmöglichkeit.

Und die Pharmaindustrie? Schweigt und sitzt Skandale – von Contergan bis Heparin – lieber aus, anstatt dem teilweise tödlichen Treiben ein Ende zu setzen. Man möchte sich sein milliardenschweres Geschäftsmodell eben nicht verbauen. Verantwortungsbewusstsein? Fehlanzeige. Wer denkt, die Profitgier würde zumindest vor dem Handel mit der Gesundheit von Menschen haltmachen, der denkt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten.

Hier den Finger in die Wunde zu legen, war längst überfällig. Harrichs Aufklärungsarbeit ist daher von unschätzbarem Wert für all jene, denen das Wohlergehen der eigenen Mitmenschen am Herzen liegt.

Und wie so häufig bleibt am Schluss die Erkenntnis: Wenn sich wirklich etwas verändern soll, müssen wir selber aktiv werden. Auf die moralische Läuterung einer geldgetriebenen Industrie zu warten, wäre vergebens.

Inhaltsübersicht:

0:00:25 Contergan & Co. – Wie sicher sind unsere Medikamente?

0:14:38 Organisationsstrukturen der Pharma-Kriminalität

0:36:14 Der halbherzige Kampf gegen gefälschte Medikamente

1:00:08 Bewusstes Wegsehen – Parallelen und Verbindungen zwischen Pharmaindustrie und Profisport

1:28:39 Mögliche Wege zu mehr Transparenz im Pharmabereich

Quelle: https://kenfm.de/daniel-harrich-pharma-crime/

Der Einfluss des Militärs und der Rockefeller-Stiftung auf die Musik (440 Hz)

Quelle: https://www.pravda-tv.com/2015/09/der-einfluss-des-militaers-und-der-rockefeller-stiftung-auf-die-musik-videos/

titelbild
(Bild: Poster zum Film “Amadeus”)

Der Einfluss des militärisch-industriellen Komplexes durchdringt selbst Bereiche, bei denen viele dies kaum für möglich halten würden. Ein Beispiel: Die Festlegung des Kammertons A auf die Frequenz von 440 Hertz (Schwingungen pro Sekunde). Doch wozu braucht man einen Kammerton und warum sollte dies überhaupt für Menschen von Bedeutung sein, die selbst gar kein Musikinstrument spielen?

Die Festlegung des Kammertons

Unter einem Kammerton versteht man einen Ton von einer festgelegten Tonhöhe, der als Referenz zum Stimmen von Musikinstrumenten und zur Abstimmung verschiedener Instrumente untereinander dient, um ein harmonisches Klangbild erzielen zu können. Der Begriff leitet sich ab von der „Kammer“, d.h. dem Privatgemach eines Fürsten, wo Musikensembles ursprünglich auf einen solchen gemeinsamen Bezugston zurückgriffen.

Die heute übliche Frequenz von 440 Hz wurde erstmals vom deutschen Musiktheoretiker Johann Heinrich Scheibler (1777-1837) vorgeschlagen und 1834 von der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte anerkannt. Zwischenzeitlich entschied sich jedoch die Académie française 1858 für eine Frequenz von 435 Hz, bis 1939 die International Federation of the National Standardizing Associations (ISA) in London wieder die Frequenz von 440 Hz einführte.

Über die Gründe hierfür ist offiziell wenig bekannt. Hartnäckig hält sich jedoch das Gerücht, dass dies auf Betreiben von Joseph Goebbels, des nationalsozialistischen Reichsministers für Volksaufklärung und Propaganda unter Einfluss der Rockefellers und Rothschilds geschehen sei. Handelt es sich dabei nur um eine weitere so genannte „abstruse Verschwörungstheorie“ oder verbirgt sich dahinter vielleicht doch mehr als es dem einen oder anderen zunächst scheint?

Die Entstehung von Muzak und des britisch-amerikanischen Medienkartells

Auch wenn vielen Leuten der Name Muzak nichts sagt – in Berührung gekommen mit den Dienstleistungen dieses amerikanischen Unternehmens sind die meisten von uns sicher schon irgendwann einmal, nämlich in Form harmlos wirkender Hintergrundmusik, so genannter „Fahrstuhlmusik“, die weltweit in Kaufhäusern zu hören ist.

Der Sinn und Zweck dieser Musikberieselung ist durchaus etwas ernster: Man will die Kunden mit seichter Musik in eine Stimmung zu versetzen, in der sie im Kaufhaus möglichst viel Geld ausgeben. Den meisten Menschen ist dabei weder bewusst, dass die Musik speziell zu diesem Zweck produziert wurde und sie sind sich häufig noch nicht einmal bewusst, dass in ihrem Kaufhaus überhaupt Musik abgespielt wird, wie Befragungen von Kunden ergeben haben.

Dieses Unternehmen hat indes eine interessante Geschichte: Es wurde 1934 ausgerechnet von George Owen Squier gegründet, einem ehemaligen General, der sich u.a. besonders für die Möglichkeiten damals neuer Kommunikationsmittel wie dem Radio interessierte. Einer der Berater von Muzak war der Toningenieur Harold Burris-Meyer vom Stevens Institute of Technology in New Jersey, der von der Rockefeller-Stiftung, der US-Marine und dem National Defense Research Council bezahlt wurde.

Burris-Meyer leistete im 2. Weltkrieg auch seinen Beitrag zur Arbeit des US-Verteidigungsministeriums, indem er Kampflugzeuge mit Lautsprechersystemen ausstattete, um Feinde bis hin zur Auslösung von Massenhysterien zu beeinflussen. Eine ähnliche Szene ist z.B. im Film Apocalypse Now zu sehen, in der Richard Wagners Walkürenritt während eines Angriffs auf ein vietnamesisches Dorf von einem amerikanischen Kampfhubschrauber aus abgespielt wird:

An Burris-Meyers Forschungen war auch das an der Princeton University stattfindende und ebenfalls von der Rockefeller-Stiftung finanzierte Radio Research Project beteiligt, bei dem es um die Erforschung der Auswirkungen von Massenmedien auf die Gesellschaft ging, während gleichzeitig nebenan das Institute for Advanced Study (IAS) das Manhattan Project zur Entwicklung der Atombombe begann.

Laut James Tobias, Professor an der University of California, gelangte Burris-Meyer zu der Überzeugung, dass die Kontrolle menschlicher Emotionen mit Hilfe akustischer Mittel für einen Teil der Bevölkerung möglich sei, der groß genug sei, um effektive Massenkontrolle ausüben zu können (Die Sex, Drugs and Rock ’n‘ Roll Verschwörung).

Parallel zur Förderung von Forschungen zur Auslösung von Massenhysterien finanzierte und verwaltete die Rockefeller-Stiftung 1938 laut Michele Milmes ein Kartell britisch-amerikanischer Radio- und Fernsehsender, allen voran BBC und RCA.

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Die Wiedereinführung der 440 Hz-Frequenz

Die 440 Hz-Frequenz wurde laut Brian T. Collins 1910 in den USA vom Marine-Soldaten John Calhoun Deagan eingeführt, der 1880 eine Firma gründete, die eine Reihe verschiedener Musikinstrumente herstellte.

Ebenfalls bereits 1910 hat die Rockefeller-Stiftung mit Hilfe eines Zuschusses an die American Federation of Musicians in den USA und später in Europa zunächst erfolglos versucht, die Frequenz von 440 Hz als Kammerton A zu etablieren. Erst 1939 gelang dies durch das British Standards Institute (BSI) und schließlich die bereits zuvor erwähnte Federation of the National Standardizing Associations (ISA).

Der zeitliche Abstand von nur wenigen Monaten bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges ist frappierend und angesichts der Tatsache, dass John D. Rockefeller über seine Firma Standard Oil ein Kartell mit I.G. Farben einging und zu dieser Zeit von den Kriegsvorbereitungen gewusst haben muss, lässt dies kaum an Zufall glauben (Historische Dokumente belegen: Pharma-Öl-Kartell steckt hinter dem 2. Weltkrieg (Video)). Es sei daran erinnert, dass I.G. Farben der Hersteller von Zyklon B ist, jener tödlichen Chemikalie, die in den Gaskammern der Konzentrationslager eingesetzt wurde.

Burris-Meyer zufolge führte das Anbrechen einer Ära, in der die technische Kontrolle menschlicher Emotionen möglich wurde dazu, dass die Nazis in Deutschland an die Macht kommen konnten. Dies gehe klar aus Hitlers Mein Kampf und Arbeiten von Goebbels hervor.

Laut Prof. Tobias boten die ökonomischen Rahmenbedingungen während des Krieges bessere Voraussetzungen für musikalische Forschungen. So erhielt Burris-Meyer im September 1941 50.000 US-Dollar für einen Einjahresvertrag mit dem National Defense Research Council. Im Januar 1942 erklärte er, dass er davon überzeugt sei, dass die militärischen Anwendungen seiner Forschungen auf dem Gebiet der Akustik nach dem Krieg in der Unterhaltungsindustrie Anwendung finden würden.

Bald danach plante ein kalifornischer Rüstungskonzern die Entwicklung von Installationen zur Übertragung von Hintergrundmusik im Muzak-Stil in Kinos. Nach Prof. Tobias sah die Rockefeller-Stiftung die Ausübung von Bevölkerungskontrolle mithilfe akustischer Mittel als einen allgemeinen Vorboten von Industrien im Bereich von Kultur, Fabrikation und Militär: Die Kulturindustrie wurde zum kommerziellen Arm des Militärs, der eine umfassendere Bewusstseinskontrolle legitimierte.

Prof. Tobias schließt daraus, dass das Management und die Koordination der Rockefeller-Stiftung zu einer materialistischen anstatt einer metaphysischen Industrialisierung der Musik geführt haben. Laut Forschungen, Analysen und Diskussionen von Walton, Koehler und Reid soll die Frequenz von 440 Hz das Ego und die für das rationale Denken zuständige linke Gehirnhälfte stimulieren, während sie gleichzeitig das mitfühlende Empfinden und intuitive Denken unterdrückt (Der biologische Beweis für das Dritte Auge – Fenster in eine neue Dimension (Video)).

Angesichts dessen sollten wir uns auch noch einmal an die mahnenden Worte aus der Abschiedsrede von US-Präsident Dwight D. Eisenhower erinnern, als er 1961 eindringlich vor dem militärisch-industriellen Komplex warnte:

Der Artikel von Prof. James Tobias, dem ein Großteil der zuvor genannten Informationen entstammen, wurde übrigens auf der Internetseite des Rockefeller Archive veröffentlicht:

http://www.rockarch.org/publications/resrep/tobias.pdf

Die Geschichte des Badens

Die Geschichte von basischer Körperpflege und ihre Auswirkungen auf körperliche Gesundheit werden hier ausführlich beschrieben.

Textquelle:
http://www.ob-ki.de/badegeschichte.html
https://liebeisstleben.com/2016/09/05
https://exsuscitati.wordpress.com/201

Gesprochen von Flo – DieZuversicht: https://www.youtube.com/channel/UCpsm…

https://de.wikipedia.org/wiki/Jungbru

Der Jungbrunnen (Lucas Cranach der Ältere)
https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Jun
Al-Chidr (rechts) und Elias beobachten die Wiederbelebung eines gesalzenen Fisches an der Quelle des Lebens.
https://de.wikipedia.org/wiki/Jungbru
Der Jungbrunnen (La Fontaine de Jouvence), Gemälde von Paul Jean Gervais (1859–1936)
https://de.wikipedia.org/wiki/Jungbru

https://commons.wikimedia.org/wiki/Ca

https://citydesert.files.wordpress.co

https://de.wikipedia.org/wiki/Soda_(M…)
https://de.wikipedia.org/wiki/Natrium
https://de.wikipedia.org/wiki/Trona_(…)

https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Pre

https://de.wikipedia.org/wiki/St._Joh
https://de.wikipedia.org/wiki/St._Joh
https://de.wikipedia.org/wiki/St._Joh…)
https://de.wikipedia.org/wiki/Taufe#/
https://de.wikipedia.org/wiki/Kaisert…)
https://de.wikipedia.org/wiki/Asklepi

Asklepios von Prusa – Screenxhot erstellt auf :
https://www.geschichte-der-physiother

https://commons.wikimedia.org/wiki/Fi
https://zukunftkirche.files.wordpress
https://zukunftkirche.files.wordpress
http://deutschland-im-mittelalter.de/
http://deutschland-im-mittelalter.de/
http://deutschland-im-mittelalter.de/
https://de.wikipedia.org/wiki/Badehau
https://de.wikipedia.org/wiki/Badekultur
https://de.wikipedia.org/wiki/Badekul
https://de.wikipedia.org/wiki/Badekul
https://de.wikipedia.org/wiki/Geschic
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:S

https://de.wikipedia.org/wiki/Johanne

6000 Jahre Europa
https://youtu.be/-iXOjiVOM9I

https://en.wikipedia.org/wiki/Holy_well
https://en.wikipedia.org/wiki/Holy_we
https://de.wikipedia.org/wiki/Mittela
https://de.wikipedia.org/wiki/Quacksa
https://commons.wikimedia.org/wiki/Fi
https://de.wikipedia.org/wiki/Zeittaf
http://www.medizinjubilaeum2015.de/me
http://www.fr.de/wissen/gesundheit/mo
https://de.wikipedia.org/wiki/Kartoff
https://de.wikipedia.org/wiki/Friedri
https://de.wikipedia.org/wiki/Kleidun

Abbildung in Johann T. A. Feigel: Chirurgische Bilder zur Operations- und Instrumenten-Lehre, Würzburg 1850, Tab. XXI.
http://www.medizingeschichte.uni-wuer

https://www.leben-im-mittelalter.net/

https://www.kunstlinks.de/material/vt

https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:I
https://de.wikipedia.org/wiki/Sauna#/
http://genwiki.genealogy.net/Datei:Ge

Weiterführende Informationen (Wird noch ergänzt)
https://www.mayr-kuren.de/basisches-b

„Mensch sein ist heilbar“ – Andreas Winter

Der Mensch muss funktionieren und gehorchen! Von diesem Bild werden wir Menschen ab der Geburt geprägt. Doch warum sollten wir Menschen dieser Prägung folgen? Warum nehmen wir Erziehung durch Eltern und Schule einfach so hin, selbst wenn wir daran zweifeln? Mit diesem hervorragenden Vortrag von Andreas Winter auf dem Regentreff 2017 möchte uns Andreas Winter den Weg zu mehr Selbstbestimmung aufzeigen. Seiner Meinung nach gibt es bei der Erziehung vor allem ein wesentliches Element, welches übergeordnet zu allen Erziehungsmethoden steht: Bedingungslose Liebe.

Er zeigt weiterhin auf, dass die Handlungs- und Lebensweisen der Eltern, bereits vor der Geburt einen sehr großen Einfluss auf die spätere Entwicklung des Kindes haben und gibt Eltern einige Denkanstöße bei der Erziehung Ihrer Kinder, außerhalb der Erziehungsstrukturen mit denen wir meist selber aufgewachsen sind.

Wasserstoffperoxid (H2O2) – Heilmittel und universelle Wunderwaffe


Fast klingt es wie die eierlegende Wollmilchsau der Medizin: Ein konkurrenzlos billiges, nicht patentierbares, in allen Apotheken erhältliches Mittel, das gegen Pilze, Bakterien und Viren vorgeht, keinerlei Resistenzen kennt und zudem in simple, allgegenwärtige Stoffe zerfällt.

Sicherlich haben Sie im Internet und anderen Publikationen schon von vielen alternativen Wirkstoffen gelesen: MMS etwa, also Natriumchlorit bzw. Chlordioxid, Borax, Terpentin oder kolloidalem Silber. Gemein sind diesen Stoffen in der Regel zwei Dinge: Oft fehlen einerseits die offiziellen, von der orthodoxen Wissenschaft durchgeführten Studien, weshalb sie andererseits meist schwer oder nur über gewisse Kanäle zu erhalten sind.

Die wenigsten Menschen scheinen zu wissen, dass es eine Substanz gibt, die in beiden Punkten vorteilhaft abschneidet: Sie ist seit über 100 Jahren allgemein anerkannt, hunderte Studien belegen ihre Wirksamkeit gegen die unterschiedlichsten Krankheiten und mit einer „amtlichen Monographie“ wird sie auch von den Apotheken ohne Rezept abgegeben. Von Dr. Jochen Gartz.

Dummerweise ist das Problem hier ein anderes: Man hat scheinbar vergessen, wie kostengünstig und vielseitig der Stoff eigentlich ist, denn das Wasserstoffperoxid (H2O2) findet sich in den hiesigen Apotheken nur in sehr geringen Konzentrationen wieder, für einen winzigen Anwendungsbereich bestimmt – die Wundreinigung.

Selbst unter Medizinern wissen die wenigsten noch, dass seit etwa 1880 sehr viele und umfangreiche Anwendungsgebiete für das Peroxid erschlossen wurden, die heute sogar noch aktueller sind als früher. Spricht man mit Ärzten über das Medizinstudium, dann hört man immer wieder, dass Wasserstoffperoxid darin höchstens im Zusammenhang mit der Wundbehandlung erwähnt wird.

Dabei wurden doch gerade hier in Deutschland vor 50 Jahren durch intensive Forschung die Grundlagen für eine moderne, erweiterte Anwendung des Stoffes gelegt. Leider sind diese basalen Untersuchungen weder hierzulande noch in der oft zitierten amerikanischen alternativen Literatur bekannt. Von dort werden die Ergebnisse wiederum in deutschen Publikationen unkritisch übernommen, obwohl die Amerikaner nicht einmal ihre eigene Geschichte der Wasserstoffperoxid-Anwendung genau zu kennen scheinen.

Ich selbst habe intensiv über Peroxide geforscht und die existierende Forschungsliteratur der letzten 100 Jahre durchforstet. Dabei bin ich, wie Sie sehen werden, auf äußerst interessante und zumeist unbekannte Ergebnisse gestoßen. Darüber hinaus habe ich die organischen Abkömmlinge des Wasserstoffperoxids seinerzeit sowohl im Diplom als auch in einer Doktorarbeit erforscht.

Danach arbeitete ich in der pharmazeutischen Industrie und befasste mich dabei mit der Anwendung von Peroxidpräparaten bei Pilzerkrankungen (Fußpilz) und deren chemischer und pharmazeutischer Stabilität. Das Thema Peroxide allgemein und Wasserstoffperoxid im Besonderen hat mich bis heute nicht losgelassen (Handbuch der kolloidalen Metalle: Praxisleitfaden zur Herstellung von Kolloiden in Flüssigkeit oder als Gel).

Von der Chemikalie zum Heilmittel

Das Wasserstoffperoxid ist mittlerweile seit fast 200 Jahren bekannt. Im Jahre 1818 versetzte der französische Chemiker Louis Jacques Thenard (1777–1857) ein Bariumsalz, das der berühmte Alexander von Humboldt (1769–1859) 1799 in Paris erstmalig hergestellt hatte, mit starken Säuren (wie Schwefelsäure) und erhielt eine verdünnte, in Wasser gelöste Substanz.

Zum Erstaunen des Chemikers zerfiel sie leicht bei Zugabe von Metallspuren, Blut oder Basen, wobei sich Sauerstoff bildete und nur Wasser zurückblieb. So wurde die Substanz zunächst „Sauerstoffwasser“ genannt, wobei sich in Deutschland später die Namen „Überoxydiertes Wasser“ und schließlich „Wasserstoffsuperoxyd“ einbürgerten. Vor gut 100 Jahren verschwand dann das „su“ aus dem Namen, und etwa 50 Jahre später wurde das „y“ allmählich zum „i“, wie an den Titeln der Fachliteratur zu erkennen ist. Daher wirken aktuelle Kreationen wie „Wasserstoffsuperoxid“ als Verquickung von alter und neuer Bezeichnung historisch falsch und wurden so auch nie verwendet.

Die neue Substanz faszinierte Thenard. In höheren Konzentrationen bleichte sie Farbstoffe und Haare, was bis heute die Grundlage des Blondierens geblieben ist. Auch fand er heraus, dass kleine Wunden sofort zu bluten aufhörten, wenn man sie mit Wasserstoffperoxid behandelte. Diese Eigenschaft wurde aber nicht weiter verfolgt, wahrscheinlich auch deshalb, weil das Peroxid noch recht unrein war und giftige Bariumsalze als auch Säuren enthalten konnte.

Erst der seinerzeit berühmte englische Hygieniker Benjamin Ward Richardson (1828–1896) stellte 1857 fest, dass Wunden weitaus schneller und ohne Infektionen verheilen, wenn sie mit dem Peroxid benetzt werden. Zudem trägt die Sauerstoffentwicklung zur Wundreinigung bei, weil dadurch Schmutzpartikel abgestoßen werden.

Als zur gleichen Zeit Joseph Lister (1827–1912) ebenfalls in England und unter ungeheurem Aufsehen die Karbolsäure (Phenol) allgemein als Desinfektionsmittel einführte, geriet die Entdeckung von Richardson in den Hintergrund. Das Phenol hatte den Vorteil, dass es technisch schon produziert werden konnte – doch musste man bald erkennen, dass die Substanz recht toxisch und auf Schleimhäuten nicht anwendbar ist. Daraufhin suchte man nach anderen, milderen Desinfektionsmitteln.

Diese Entwicklung hing auch mit den großen Erfolgen der Entdeckung von pathogenen Bakterien zusammen, die jetzt durch die Erkenntnisse von Louis Pasteur (1822–1895) und Robert Koch (1843–1910) in vitro anzüchtbar wurden. Fortan konnten zu einem Nährboden im Glasgefäß Mittel zugegeben und ihre Hemmwirkung bei Bakterien getestet werden.

In diesem Rahmen stellte man die ausgezeichnete Wirkung des Wasserstoffperoxids gegen jegliche Art von Erregern fest – Pilze, Bakterien und Viren. Wie man bald herausfand und heute sicher weiß, wirken schon kleine Konzentrationen abtötend – oft genügt weniger als ein Prozent der Lösung, wobei der frei werdende, sehr aktive Sauerstoff wie auch das Molekül vor dem Zerfall in Sauerstoff und Wasser die wirksamen Agenzien darstellen.

Um 1870 begann die großtechnische Produktion und ab 1880 – vor allem in den USA – die umfassende Anwendung des Peroxids in der Medizin, wobei rasch neue Applikationen erschlossen wurden. In kurzer Zeit erschienen Hunderte von Artikeln mit Behandlungserfolgen. Zum Vergleich und zur zeitlichen Einordnung: Aspirin kam erst 1897 auf den Markt.

Ein besonderer Glücksfall für jeden Peroxid-Forscher ist der Chemiker Charles Marchand (1848–1917), der in 18 Büchern alle medizinischen Artikel sammelte, die etwa zwischen 1880 und 1905 erschienen. Marchand war der Hersteller eines besonders reinen und konzentrierten Wasserstoffperoxids, das er Hydrozone nannte. Die Bücher geben einen ausgezeichneten Überblick über die Anwendungen und Erfolge dieser Zeit, auch im Vergleich zu anderen damals gebräuchlichen Mitteln, die recht giftig waren.

Frühe und vielfach belegte Anwendungserfolge in Amerika

Im Zuge der klinischen Erforschung wurde schnell klar, dass die Substanz wirksam, ungiftig und ohne Reizwirkung ist. Bis heute wurden keinerlei Allergien festgestellt. Wasserstoffperoxid wirkt nicht allergisch, da es lediglich in Wasser und Sauerstoff zerfällt und selbst eine physiologische Substanz ist – was jüngste Forschungsarbeiten bestätigen. Wir wissen heute, dass es überall im Körper beim Zuckerstoffwechsel gebildet wird und als Signalstoff bei Pflanze, Tier und Mensch fungiert, in den Granulozyten zur Abwehr von Krankheitserregern eingesetzt wird und die Immunabwehr stimuliert.

Schon vor 100 Jahren fand man heraus, dass es zusätzlich zur reinen Desinfektionswirkung Stoffe, die bei Entzündungen gebildet werden, durch Oxidation unschädlich machen kann. Darüber hinaus ist es desodorierend: Es wirkt selbst gegen so üble Gerüche, wie sie bei Gebärmutterkrebs entstehen.

Allein schon diese – inzwischen vollständig vergessene – Anwendung könnte heute in vielen Bereichen zum Einsatz kommen, wie etwa bei durchbrochenem Brustkrebs (wo in den Pflegeleitlinien betont wird, dass der auftretende Gestank sozial isolierend wirkt) oder im Genitalbereich.

In den klassischen amerikanischen Untersuchungen Ende des 19. Jahrhunderts wurden hauptsächlich auf folgenden Gebieten Erfolge erzielt:

Atemsystem: Diphtherie (heute obsolet), Bronchitis, Lungenentzündung, Kehlkopf-, Rachen- und Mandelentzündung, Grippe, akuter und chronischer Schnupfen, damit verbunden auch Ohrenentzündung
Mundhöhle: Zahnfleischentzündung und beginnende Karies, „Fäulnis“ (Bakterien- oder Hefeinfektion)
Haut: Hautinfektionen jeder Art; Furunkel; Karbunkel (nach chirurgischer Eröffnung); juckende Ekzeme und Psoriasis; Akne; „Fußekzem“ (heute als „Fußpilz“ geläufig; Erfolg tritt schnell ein); akute und alte, sonst nicht verheilende Wunden; schnelle Rückbildung der Pusteln bei Windpocken (Virus!); schnelle Wirkung gegen die toxischen (allergischen) Symptome von Gifteiche und Giftefeu; Insektenstiche (schnelle Beseitigung von Juckreiz und Abschwellung, auch bei Hornissenstichen); Verbrennungen
Innere Anwendung: In kleinen Mengen und verdünnt ist die Einnahme unschädlich und wirkt gegen Magenentzündung, Cholera und Typhus. Bemerkenswert ist auch die Einnahme als Vorbeugung gegen Gelbfieber (Virus).

Der Triumphzug der Antibiotika

Im Zuge der Entwicklung der Sulfonamide und vor allem der Antibiotika setzte eine Euphorie ein, in deren Rahmen prophezeit wurde, dass die bakteriellen Infektionen bald ausgerottet werden würden. Damals wurden etablierte lokale Behandlungen zurückgedrängt, und natürlich kam dabei auch das Wasserstoffperoxid unter die Räder (Vergessenes Hausmittel Wasserstoffperoxid – 15 erstaunliche Anwendungen).

Ja, selbst die Desinfektion wurde in den Krankenhäusern der 1950er Jahre vernachlässigt – ein Fakt, der noch heute für Zehntausende Tote im Krankenhaus verantwortlich ist. Hinzu kommt das aktuelle Problem, dass sich gegen viele Antibiotika Resistenzen ausbilden.

Diese galten ab 1945 als Allheilmittel, und durch deren fast schon ausschließlichen Einsatz entwickelten sich Resistenzen gegen verschiedene Präparate, wofür diverse biochemische Mechanismen verantwortlich sind. Bis heute hat sich ein Wettlauf zwischen der Forschung und Entwicklung neuer Wirkstoffgruppen von Antibiotika und den zunehmenden Resistenzen von Bakterien entwickelt. Berüchtigt sind vor allem multiresistente Krankenhauskeime, z. B. MRSA, multiresistente Staphylokokken.

Beim Wasserstoffperoxid hingegen sind keinerlei Resistenzen bekannt. Da es auch das wirksame Agens der Granulozyten, einer Form der menschlichen weißen Blutkörperchen, gegen Krankheitserreger ist, sind diese auch nicht zu erwarten.

Die Leipziger Forschungsperiode

Studiert man die Geschichte der medizinischen Anwendung des Peroxids, wird ersichtlich, dass es in der Medizin „Therapiewellen“ gibt, die etwa alle 50 Jahre wiederkehren. So manch ein Wirkstoff wird auf diese Weise unter neuem Gewand wieder modern.

Gegen Ende der 1950er Jahre entdeckten deutsche Forscher das Peroxid jenseits der Wundreinigung erneut und führten endlich auch hierzulande exakte Untersuchungen durch, um dessen physiologische Wirkung sowie Therapien mit höheren Konzentrationen zu studieren. Der Ausgangspunkt waren dabei Untersuchungen im Rahmen der Habilitation des heutigen Bundesverdienstkreuzträgers Reinhard Ludewig in Leipzig.

Zunächst wurde das Verhalten des Peroxids beim Aufbringen auf die Haut in Konzentrationen bis 30 Prozent getestet. Dabei stellte man fest, dass entgegen der Meinung vieler Lehrbücher keine Verätzung eintritt. Unter der Leitung des berühmten Pharmakologen Fritz Hauschild (1908–1974) konnte histologisch an tierischer und menschlicher Haut nachgewiesen werden, dass das Wasserstoffperoxid die Haut fast unverändert rasch durchdringt und erst in tiefem Gewebe durch das Enzym Katalase in Wasser und Sauerstoff zersetzt wird. Auf diese Weise kann leicht und gefahrlos Sauerstoff in den Organismus gebracht werden.

Benetzt man die Haut mit höher konzentriertem Peroxid, färbt sie sich zunächst weiß und ein Kribbelgefühl tritt auf; schließlich kann man eine intensive Rötung beobachten. Diese Erscheinungen werden noch heute als Anzeichen für eine Verätzung betrachtet, was aber laut den Leipziger Studien nicht der Fall sein kann. Die Weißfärbung geht auf den Sauerstoff zurück, der im Gewebe frei wird. Das Gas kann in den Gewebeschichten bis zu 24 Stunden nachweisbar bleiben und wird erst allmählich vom Körper aufgenommen. Das Kribbeln und die Rötung weisen auf eine starke Förderung der Durchblutung hin.

Diese Entdeckung führte zu einer exzellenten Therapie von Durchblutungsstörungen, vor allem der Beine. Derartige Störungen sind in der heutigen Zeit weit verbreitet; Risikofaktoren dafür sind in erster Linie Diabetes und Rauchen. Die in den Leipziger Studien verwendete Salbe enthielt 10 bis 20 Prozent Wasserstoffperoxid und wurde gewöhnlich alle zwei Tage aufgetragen. Doch auch diese, in vielen Fachartikeln dargestellte, außergewöhnlich einfache und gefahrlose Therapie wurde bald ignoriert und ist heute kaum mehr bekannt.

Erst in neuerer Zeit entdeckt man in alternativen US-Büchern die Idee wieder, und die betreffenden Autoren konstatieren, dass Fußbäder mit den üblichen dreiprozentigen Lösungen die Durchblutung fördern. Auch sie scheinen genauso wenig über die deutschen Untersuchungen zu wissen wie über die Wirkung höherprozentiger Präparate. Die Wasserstoffperoxid-Behandlung starker Durchblutungsstörungen kann auch dem gefürchteten Gasbrand vorbeugen, wobei in diesem Falle zusätzlich die stark antibakterielle Wirkung des Peroxids, gerade auch gegen anaerobe Bakterien, von Wert ist.

Die deutschen Untersuchungen wiesen ferner das Fehlen von Resistenzen nach. Ja, mehr noch: Bei Unterschenkelgeschwüren wurde nach der Peroxideinwirkung beobachtet, dass die Erreger besser auf Antibiotika ansprachen. Hier existiert wahrscheinlich eine echte Chance, die Resistenz bei noch heute schwer zu behandelnden Lungeninfektionen zu senken, wenn man die herkömmliche Therapie mit der Gabe von etwa einprozentigem Peroxidspray kombiniert – und dies könnte gefahrlos ausprobiert werden.

Interessant sind auch die deutschen Untersuchungen zur Hemmwirkung gegenüber den verschiedensten pathogenen Pilzarten. Bei diesen Forschungen wurden die Grundlagen gelegt, Pilze in der Haut billig und wirksam zu behandeln. Besonders effektiv ist die Behandlung auch durch die erwähnte Förderung der Durchblutung, da Pilzinfektionen gerade in schlecht durchbluteten, feuchtkalten Füßen dazu neigen, aufzutreten und wiederzukehren.

Bei Untersuchungen zur viruziden Wirkung konnte das Wasserstoffperoxid alle getesteten Viren hemmen. Damit wurde endgültig belegt, dass die Substanz als Breitbandwirkstoff gegen das gesamte Spektrum an Erregern wirkt, und zwar ohne Resistenzentwicklung. Die viruzide Wirkung ist auch äußerst interessant bei Halsinfektionen, die zu mindestens 80 Prozent durch Viren verursacht werden und deswegen mit Antibiotika oder herkömmlichen Lutschpastillen nicht therapierbar sind.

Mit den Leipziger Forschungen sind auch die oben geschilderten frühen, großen Erfolge der amerikanischen Mediziner bei der Behandlung mit ein- bis dreiprozentigem Spray erklärbar.

In den deutschen Untersuchungen wurde auch über bemerkenswerte Erfolge im Mund- und Zahnbereich berichtet, die, unabhängig erforscht, den alten Erfahrungen entsprechen und kürzlich bestätigt wurden.

Zwei interessante innere Anwendungsgebiete

Ein weiteres faszinierendes Gebiet ist die Verwendung von Wasserstoffperoxid bei der Behandlung von Vaginalinfektionen, die sehr belastend sind und durch verschiedene Erreger hervorgerufen werden. Sie dauern meist lange an und bei der Behandlung der Bakterien können Hefepilze auftreten, die wiederum Antimykotika notwendig machen.

Cordone und Mitarbeiter berichteten 2003 aus Italien, dass die einfache dreiprozentige Lösung, auf Watte appliziert, sehr effektiv bei den Infektionen wirke. Sie waren begeistert über die schnelle Wiederherstellung des normalen pH-Wertes und darüber, dass die Geruchsbelästigung durch die bakteriellen Produkte verschwand. Letztlich haben sie aber nur das Rad neu erfunden, da diese Wirkweise schon um 1890 bekannt war.

Inzwischen haben viele Laien selbst das Peroxid in diesem Bereich mit Erfolg angewendet, wobei in der Regel später keine Rückfälle mehr auftraten, wenn nach Abklingen der Symptome noch ein bis zwei Wochen weiter behandelt wurde.

Neben dieser Applikation stellt die innere Aufnahme sehr kleiner Mengen von Wasserstoffperoxid in stark verdünnter Form eine interessante, wenn auch noch mysteriöse Prophylaxe und Therapie dar. Es gibt unterschiedliche Ansichten darüber, ob sich die orale Aufnahme in den 1960er Jahren nun in Russland oder den USA entwickelt hat – wobei sie allerdings in den USA auch schon vor über 100 Jahren üblich war. In den historischen Aufzeichnungen wurde über Gelbfieber-Vorbeugung genauso berichtet wie über die Einnahme als Begleitung bei der lokalen Therapie verschiedener Krankheiten, darunter im HNO-Bereich.

Das Peroxid wird bei der inneren Aufnahme im Milligrammbereich angewendet, wodurch die abgespaltenen Mengen an Sauerstoff nur winzig sind und nicht – wie etwa bei einer signifikanten Absorption über die Haut – zur Sauerstoffbilanz des Körpers beitragen können. So sind Immuneffekte sehr wahrscheinlich. Auf keinen Fall aber dürfen größere Mengen an dreiprozentiger Lösung oder gar höher konzentrierte Lösungen in den Magen gelangen!

Dies führt zwar nicht zu Verätzungen, jedoch kann sich plötzlich entwickelnder Sauerstoff das dortige Gewebe zerreißen. Bei den hier gemeinten oralen Anwendungen wurden jeweils nur wenige Tropfen dreiprozentiger Lösung auf ein Glas Wasser verwendet, die als völlig harmlos anzusehen sind, aber unangenehm schmecken. Dennoch wirkten sie nachgewiesenermaßen gegen Arthrose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Erschöpfung, wobei es noch weitere Indikationen gab, die aber bisher nicht bewiesen werden konnten.

Warum die orale Aufnahme überhaupt wirkt, ist wissenschaftlich nicht ganz klar. Man kann sich einer Erklärung des Phänomens nur nähern, indem man die in Mitteleuropa, also auch in Deutschland frei erhältlichen Präparate unter die Lupe nimmt, die von Heilpraktikern angewendet werden. So wird etwa das Magnesiumsalz des Wasserstoffperoxids, bei dem das Peroxid mittels Säuren (Magen!) freigesetzt wird, als untoxische und geschmacklose Substanz in Wasser aufgeschlämmt und in Mengen von zwei bis sechs Gramm pro Tag zur Darmreinigung und Entgiftung verwendet.

Für kleinere Mengen (0,5 bis 1 Gramm) stand bei Präparaten vor 40 Jahren im Beipackzettel als Indikation: Mattigkeit – also genau eines der Symptome, das heute durch die Einnahme des freien Peroxids behandelt werden soll. Daher können Handelspräparate mit Magnesiumperoxid wie Ozovit, Colosan, Homozon oder Oxypowder bedenkenlos gegen Mattigkeit, Magenbeschwerden und vielleicht auch generell bei Herz-Kreislauf-Problemen angewendet werden, wobei ein beigefügter Dosierlöffel eine bequeme Applikation erlaubt.

Wasserstoffperoxid in der Krebstherapie

In den deutschen Untersuchungen der 1960er Jahre konnten auch grundlegende Erkenntnisse zur Krebstherapie gewonnen werden, die erst 50 Jahre später in Japan völlig selbstständig wiederentdeckt wurden. Ausgehend von der Hypothese zum Krebsstoffwechsel, die vom Nobelpreisträger Otto Warburg (1883–1970) begründet wurde – dem sogenannten „Warburg-Effekt“ –, verwendeten die Forscher Wasserstoffperoxid, um Sauerstoff ins Gewebe zu bringen. Warburg hatte nachgewiesen, dass in Tumoren der anaerobe Stoffwechselprozess der Gärung ablaufen kann, der unter Sauerstoffmangel begünstigt wird.

Die deutschen Forscher fanden heraus, dass bei Hauttumoren (Basaliome), nachdem sie mit Wasserstoffperoxid-Salbe vorbehandelt worden waren, die halbe Dosis einer punktförmigen Bestrahlung mit Röntgenstrahlen genügte, um sie vernichten zu können.

Sei es aus Ignoranz oder Nichtwissen: Das Verfahren erlangte keine Verbreitung und wurde erst ab 2006 völlig unabhängig in Japan wiederentdeckt – und zwar mit größtem Erfolg.

Die Japaner konnten sowohl bei der lokalen Anwendung (dreiprozentige Lösung) als auch durch Injektion kleinerer Mengen des Peroxids in nicht nur oberflächlich liegenden Tumoren eine generelle „Radiosensibilität“ erreichen – es hatte sich in über 50 Jahren wohl noch nicht bis Japan herumgesprochen, dass das Peroxid lokal nicht ätzend wirkt. Die deutschen Forscher hatten schon Lokalpräparate mit 20 Prozent Peroxid verwendet. Unabhängige Untersuchungen in Japan ergaben zudem, dass Krebszellen vorzeitig altern, wenn sie mit sehr geringen Mengen an Peroxid behandelt werden.

Das große Verdienst der Japaner besteht letztlich in der Einbeziehung von besonders bösartigen Melanomen und Hautmetastasen anderer, innerer Tumoren, die beide für normale, besonders „weiche Strahlung“ überhaupt nicht zugänglich sind. Sie konnten beispielsweise nicht-operable Tumoren von zehn Zentimetern Länge durch die Kombinationstherapie vollständig beseitigen.

Schließlich erscheinen neue Erkenntnisse faszinierend, denen zufolge hohe Dosen Vitamin C, die als Salz (Natriumascorbat) injiziert werden, erst durch die Bildung von Wasserstoffperoxid im Körper krebshemmend wirken – wobei gesunde Zellen nicht angegriffen werden.

In guter Verwandtschaft: organische Peroxide

Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass organische Abkömmlinge des Wasserstoffperoxids, bei denen im Molekül die H-Atome durch kohlenstoffhaltige Gruppen ersetzt sind, in der Medizin immer wichtiger werden. Diese werden nicht durch das Enzym Katalase aufgespalten und sind daher länger als unzersetztes Molekül im Körper wirksam als das Wasserstoffperoxid. Allerdings führen sie dem Körper keinen zusätzlichen Sauerstoff zu.

So wird das chemisch einfach gebaute Dibenzoylperoxid (auch: Benzoylperoxid) wegen seiner Wirkung bei Acne vulgaris heute durch die WHO als essenzielles Arzneimittel eingestuft. Etwa 50 Jahre nach seiner Entdeckung wurde es im Jahr 1905 aufgrund seiner außerordentlichen Wundheilungseigenschaften empfohlen.

Erst ab 1965 (!) jedoch wurde die Substanz zunehmend und schließlich allgemein zur Aknetherapie verwendet. Dabei sind die Wirkungen viel umfassender und reichen von der reinen Wundheilung bis zur Beeinflussung aller Kokkeninfektionen der Haut.

Mir sind einige Personen bekannt, die mit dem frei verkäuflichen Gel (zehn Prozent) in wenigen Tagen ihren Fußpilz zum Abklingen brachten, nachdem die in der Werbung angepriesenen Arzneien völlig versagt hatten. Das Mittel beeinflusst auch die stets nachweisbare bakterielle Begleitflora, während die Wundheilung einen zusätzlichen Faktor für den Erfolg darstellt.

Das wichtigste organische Peroxid zur medizinischen Therapie ist heute das kompliziert gebaute Artemisinin aus dem Einjährigen Beifuß Artemisia annua. Mittlerweile wurde die durch seine Peroxidgruppe wirkende Substanz, deren Entdeckung der chinesischen Volksmedizin zu verdanken ist, zum wichtigsten Malariamittel erkoren. Es kann (noch) eine günstige Resistenzlage bezüglich der Erreger vorweisen. Aufgrund seiner geringen Toxizität ist es auch bei Kindern ohne Risiken anwendbar.

Inzwischen gibt es interessante Untersuchungen, die eine krebshemmende Wirkung des Artemisinins bei innerlicher Applikation beweisen. Ganz ähnlich der kombinierten Wirkung von Wasserstoffperoxid und Strahlung bei Melanomen wurden mit Artemisinin beispielsweise große Erfolge bei Augenmelanomen erzielt, die sonst einer Therapie überhaupt nicht zugänglich sind.

Fast immer werden Therapien mit organischen Peroxiden bei Krebs heute als Neuartigkeit dargestellt. Doch schon ab 1948 verwendeten französische Forscher zwei organische Peroxide in diesem Zusammenhang ausgiebig – und das über 20 Jahre lang (wahrscheinlich bis zu ihrer Rente). Das eine konnte als synthetische Abwandlung eines natürlichen Öls injiziert werden, während die zweite Substanz mit drei Peroxidgruppen im Molekül der schon 60 Jahre bekannte hochexplosive Stoff mit dem Kürzel HMTD war.

Mehrere Kilogramm der letztgenannten Substanz sollen am 7. Juli 2005 bei den Attentaten in London verwendet worden sein; sie wurde bei der französischen Therapie natürlich in harmloser Verdünnung eingesetzt, verabreicht wurden jeweils zweimal 0,5 Gramm pro Tag.

Auffällig war, dass mit beiden – als ungiftig beschriebenen – Peroxiden verschiedenste Krebsarten beeinflusst werden konnten. Besonders spektakulär war dabei, dass sich durch HMTD die Knochenmetastasen bei Prostatakrebs zurückbildeten. Genauso bemerkenswert waren die „Nebenwirkungen“ der Behandlung, die ganz entgegen denen einer herkömmlichen Chemotherapie für die Kranken sehr förderlich waren: Es zeigte sich eine leichte Euphorie, verbunden mit verstärktem Appetit und Gewichtszunahme. Diese Wirkungen beweisen eine positive Anregung des Stoffwechsels, der angesichts der düsteren Realität und der Gefahr von Auszehrung beim „normalen Verlauf“ der Krankheit absolut anzustreben ist.

Übrigens fanden auch diese Forscher schon heraus, dass es bei Kombination der Peroxid-Therapie mit einer schwachen Bestrahlung zu Wechselwirkungen kommt! Es ist im Grunde eine Schande, dass diese Therapie nie ins allgemeine medizinische Bewusstsein drang und heute komplett vergessen ist – und das, obwohl die Autoren bis etwa 1968 auf allen Kongressen auftraten und ihre Erkenntnisse umfassend publizierten.

Zu guter Letzt gibt es auch neue Ansätze zum kombinierten Einsatz organischer Peroxide mit den im HNO-Bereich häufig verwendeten Mikrowellen. Hier konnten ausgeprägte Tumoren der Nase und Metastasen im Bereich des Genicks geheilt werden. Mikrowellen sind hauptsächlich durch Wärmeerzeugung in tiefen Schichten wirksam – es ist möglich, dass in Zukunft auch andere Techniken zur Hyperthermie (Überwärmung) in Kombination mit verschiedenen Peroxiden zur Krebstherapie erschlossen werden.

Wasserstoffperoxid im häuslichen Einsatz

Die folgende Aufstellung ist ein Wegweiser für Anwendungen des Wasserstoffperoxids im Alltag, wo es laut den relevanten Literaturstellen mit gutem Erfolg zum Einsatz kommen kann.

Was die Reinheit des Peroxids betrifft, so brauchen Sie sich hierzulande keine Sorgen machen – das dreiprozentige Präparat aus der Apotheke kann bedenkenlos benutzt werden. Hier sind nur sehr kleine Mengen Phosphorsäure zur Stabilisierung enthalten, die so auch in Cola und vielen Lebensmitteln zugelassen ist. Die Verdünnung erfolgt jeweils mit destilliertem Wasser.

Warnhinweis: Beachten Sie bei allen beschriebenen Peroxidanwendungen, dass der Stoff Farbtextilien und Haare bleichen kann, und vermeiden Sie, es sich direkt in die Augen zu sprühen. Eine innerliche Anwendung zur Stimulation des Immunsystems sollte nicht erfolgen, wenn dessen Tätigkeit durch ärztliche Maßnahmen – etwa bei Transplantationen – eingedämmt werden soll.

Umrechnungen

Einprozentige Lösung: Zwei Volumen Wasser werden zu einem Volumen dreiprozentige Lösung gegeben. Die einprozentige Lösung kann mit dem gleichen Volumen Wasser zu 0,5 Prozent verdünnt werden.

Dreiprozentige Lösung: Sieben Volumen Wasser werden zu drei Volumen zehnprozentiger Lösung gegeben. Ebenso wäre diese Lösung durch Eingießen von einem Volumen 30-prozentiger Lösung zu neun Volumenteilen Wasser herstellbar.

Hautkrankheiten

Stärke der Lösung: Dreiprozentige Lösung, mitunter auch einprozentige ausreichend. Bei starken lokalen Infektionen: zehnprozentige Lösung.

Anwendungsgebiete: Insektenstiche; Allergien, auch auf Pflanzen; juckende Ekzeme; Psoriasis; Herpes; Pusteln bei Windpocken; Akne; bakterielle und pilzliche Infektionen.

Mund- und Zahnerkrankungen

Stärke der Lösung: Dreiprozentige Lösung.

Anwendung: Nach dem Zähneputzen zweimal pro Tag zwei Minuten spülen, danach ausspucken. Mehrere Wochen anwenden, bis die Erscheinungen abklingen.

Vaginalinfektionen

Stärke der Lösung: Dreiprozentige Lösung.

Anwendung: Auf einem getränkten Wattebausch ein- bis zweimal pro Tag anwenden. Oft reicht auch schon die mit Wasser zu gleichen Teilen verdünnte Lösung (1,5 Prozent) zur Behandlung.

Atemwege

Stärke der Lösung: Einprozentige Lösung meist ausreichend, nur selten sind drei Prozent erforderlich.

Anwendung: Mit Sprühflasche zweimal pro Tag sprühen, bei akuten Fällen auch alle zwei Stunden. Dabei jeweils vorher ausatmen und danach sechs Sprühstöße applizieren.

Anwendungsgebiete: Bronchitis, Rachen-, Kehlkopf- und Mandelentzündungen, Prophylaxe und Behandlung von Grippe. Über eine Verbesserung der Atmung bei Asthma und der Chronisch Obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) wird berichtet. Darüber hinaus wird eine 0,5 bis einprozentige Lösung (handwarm) bei akutem und chronischem Schnupfen angewendet, wobei ein harmloses Niesen eintreten kann.

Durchblutungsstörungen und Pilzerkrankungen

Anwendung: Bei Fußpilz einmal pro Tag für 20 Minuten ein Fußbad mit dreiprozentiger Lösung ohne weiter Zusätze durchführen. Pilzerkrankungen an anderen Hautstellen mit dreiprozentiger Lösung zweimal pro Tag besprühen oder durch Wattebausch auftragen und eintrocknen lassen.

Anwendung bei Durchblutungsstörungen im Bein: Hier kann mit drei- oder zehnprozentiger Lösung besprüht werden. Die Lösung trocknet dann spontan. Bei der Anwendung von zehnprozentigem Peroxid wird nur jeden 2. Tag gesprüht.

Arthrose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Erschöpfung
Anwendung: Zweimal pro Tag 0,5 Gramm Magnesiumperoxid, als Handelsprodukt in Wasser aufgeschäumt.

Quo vadis, H2O2?

Es gibt noch viele weitere Argumente und Studien, die eine wissenschaftliche Re-Evaluation dieses vielseitigen, kostengünstigen und simplen Stoffes rechtfertigen. Schon in diesem kurzen Artikel sollte jedoch klar geworden sein, dass es an Belegen für die Wirksamkeit des Wasserstoffperoxids nicht mangelt – höchstens an dessen tatsächlichem Einsatz in der Therapie. Kurz zusammengefasst halte ich den (erneuten) Einsatz des Stoffes in folgenden Bereichen für wertvoll bis unabdinglich:

Resistenzen: Hier muss dringend erforscht werden, ob besonders in der Anwendung bei Atem­infektionen die Resistenzlage bei Antibiotika verbessert werden kann. Unabhängig davon ist im lokalen Bereich (auf der Haut) eine Verwendung des Peroxids vorzuziehen, wenn zu erwarten oder schon nachgewiesen worden ist, dass die Erreger resistent gegenüber Antibiotika sind. Auch virale Erreger wie die von Herpes sollten damit therapiert werden, darunter etwa die Pusteln bei Windpocken oder Lippenherpes.

Durchblutungsstörungen: Vor 50 Jahren wurden so viele positive Therapieerfahrungen mit höher konzentrierten Präparaten durch lokale Anwendung auf der Haut gemacht, dass diese heutzutage sofort mit Erfolg anwendbar wären. Auch bei Fußpilz ist die Haut schlecht durchblutet. Dieser wird also mit dem Peroxid gleich doppelt beeinflusst, weil es gleichzeitig die Erreger bekämpft Kolloidales Gold: Entdecken Sie eines der großartigsten Heil- und Verjüngungsmittel (Video).

Krebsheilung / Kombinationstherapie: Hier müssen die klassischen wie auch die jüngsten Erkenntnisse schnell in allgemeine Therapierichtlinien münden. Das gilt nicht nur für das Wasserstoffperoxid, sondern auch für organische Peroxide. Der unerträgliche Geruch lokaler Krebsgeschwüre kann palliativ schon mit Peroxid in niedrigen Konzentrationen beseitigt werden.

Mund / Rachen: Die Anwendung von Wasserstoffperoxid bei Rachen-, Mandel- und Kehlkopfentzündungen sollte wieder Standard in der HNO- und Mundbehandlung werden. Rachenentzündungen sind heute zu 80 Prozent durch Viren bedingt, die nicht durch Antibiotika beeinflusst werden können. Mandelentzündungen werden häufig durch resistente Kokken verursacht.

Desinfektion und Oxidation von Giften: Durch die sofortige lokale Anwendung des Wasserstoffper­oxids nach Verbrennungen, Tierbissen und Kontakt mit reizenden Pflanzengiften kann die Haut desinfiziert werden. Außerdem ist es möglich, Gifte, Allergene und bei Entzündungen gebildete Stoffe zu oxidieren und so unwirksam zu machen. Wasserstoffperoxid kann auch den bei verschiedenen Hautkrankheiten auftretenden Juckreiz hemmen. Zudem macht das Eindringungsvermögen des Peroxids in die Haut eine erfolgreiche Bekämpfung der Borrelien unmittelbar nach einem Zeckenstich sehr wahrscheinlich.

Warum ein so vielseitiges Mittel derart in Vergessenheit geraten konnte, darüber lässt sich nur spekulieren. Kein geringer Grund dürfte es beim heutigen Einfluss der Großindustrie sein, dass das Wasserstoffperoxid spottbillig und nicht patentierbar ist, auch wenn andere historische Gründe wie falsch interpretierte Studien mit eine Rolle gespielt haben mögen.

Es wird Zeit, dass diese Missverständnisse ausgeräumt werden und das Peroxid wieder den Platz in der Medizin einnimmt, der ihm gebührt.